Donnerstag, März 22, 2007

Handbuch zur qualvollen Deexistenzierung von Gruppenmitgliedern

...oder "Handbuch zur Folter und Entleibung von Gruppenmitgliedern 2" (den ersten Teil gibts hier: Klick mich, ich bin ein Link).

Wie schon erwähnt, mach ich dieses Semester die Lehrveranstalltung Interaktionsdesign. Dabei handelt es sich kurz gesagt um das Erstellen eines Spiels im Adventurestil, bei dem Photo- und andere Multimediaelemente zum Einsatz kommen.
In meiner Gruppe, die aus vier Leuten besteht, befinden sich eine ausgebildete Photographin und ein Staff-Mitglied von overclockers.at. Was soll da noch schief gehen.
Kinder, wie man einfahren kann. Aber alles der Reihe nach.
Wir hätten bis gestern 23:59 ein Konzept abgeben sollen. Wir haben uns ein paar nette Dinge ausgedacht und das Treffen um alles zu besprechen für gestern am späten Nachmittag angesetzt. Ich dachte mir noch, daß das vielleicht ein wenig spät ist, aber übermäßig viele Gedanken hab ich mir darüber nicht gemacht.
Wir treffen uns also. Zuerst nur ich und Herr d. Später kam dann noch Fräulein K. hinzu. Und schlußendlich kam dann noch Herr P., welcher uns außer von seinen Mails bisher unbekannt war. Und da wir eine kompetente Gruppe sind, haben wir viele gute Ideen gehabt und tolle Skizzen erstellt. Die einzige Frage war nur, wie wir die Skizzen dann einscannen. Herr d. meinte, er könne das erledigen, wenn er nach Hause kommt, was er mit etwa zehn Uhr ansetzte. Ich bot noch an, daß ich auf die Uni fahren kann um das einzuscannen, was er aber als nicht notwendig ansah. (Um einen gewissen M.S. zu zitieren "Letzte Chance... vorbei")
Ich geh also nach Hause, setze mich vor den Computer, Kopfhörer auf und schreib ein wenig für mein Praktikum. So gegen elf will ich mich dann in die Federn begeben, als ich merke, daß mein Handy läutet. Es ist Fräulein K., welche ein wenig aufgelöst war. Herr d. kommt nicht aus der Firma weg und kann die Dokumente nicht rechtzeitig erstellen und abgeben. Bei einem Anruf um zu sehen, was sich noch machen läßt, meint er nix. Deswegen hat er mich auch schon ein paar mal versuch mich zu erreichen. Durch die Kopfhörer hab ich aber das Handy nicht gehört. Wer kann denn sowas ahnen.
Für die Zukunft: Bei Gruppenarbeiten immer vom schlimmsten anzunehmenden Fall ausgehen.
Man fügt sich also in sein Schicksal. Abgabeschluß ist in fünfzig Minuten.
Letztes Semester hatte ich bei so einer Aktion wenigstens noch zwei Stunden. Aber es soll ja auch eine neue Herausforderung sein. Kontaktlinsen wieder rein, Computer aufgedreht, ICQ und Paint angeworfen und Fräulein K. gesagt, sie soll aufschreiben, woran sie sich noch erinnern kann. Warum sie nicht schon vorher etwas gemacht hat, ist mir nicht ganz klar. Sie wußte von dem Problem länger als ich. Inzwischen hab ich die Skizze von dem Lageplan erstellt. Ich schick ihr meine Skizze damit sie die in das Dokument einfügt. Noch etwa zwanzig Minuten. Sie will mir das Dokument per Mail schicken zum Probelesen. Nix kommt.
Sie fügt den Text schließlich ins ICQ ein. Ist nicht sonderlich toll, aber besser wirds in den verbleibenden zehn Minuten nicht. Ich sag ihr sie soll ein PDF draus machen und abgeben.
Eine halbe Minute später meint sie, sie kann mit ihrem Word kein PDF erstellen. Das war der Moment, wo ich wirklich wußte, daß wir ein Problem haben. Schnell alle möglichen Word2Pdf-Programme runtergeladen, aber nix funktioniert. Schließlich schreibt mir Fräulein K. daß sies in den Illustrator kopiert und so ein PDF erstellt hat.
Zeitstempel auf dem Abgabedokumet: 0:01 Uhr. Zwei Minuten nach Abgabeschluß. Aber immerhin ist es am Server.
Hab ich schon erwähnt, daß ich solche Aktionen hasse?
Merke: Am letzten Drücker machen ist nicht gut!