Samstag, April 07, 2007

...nun...

Weil wirs schon lange nicht mehr hatten: Ein Philosophieeintrag.
Ok, er hat auch einen ganzen Haufen psychologischen Inhalt.
Nachdem ich mit dieser Ankündigung so ziemlich alles, was mein Weblog kennt verscheucht habe, können wir ja in medias res gehen.

Und zwar gehts... wer weiß es... um das kleine unscheinbare Wörtchen "nun".
Ich hab mich in den letzten Tagen ein paar mal selber dabei ertappt, wie ich selbst dieses Wörtchen in einigen Emails verwenden wollte. Hab mich aber meistens noch korrigieren können. Nicht, daß es schlimm gewesen wäre, wenn ichs verwendet hätte. Aber man muß ja den Schein wahren (bla bla...)
Ich hab im Gegenzug ein paar mal diese kleine Wörtchen in einigen Emails erhalten. Das interessante dabei ist, daß es immer in einer Frage vorkommt. Und es hat meistens die Funktion, die Frage furchtbar beiläufig klingen zu lassen, quasi wie wenn sie einfach mit in die Email geschlüpft wäre um die Zeilen zu füllen.
Wenn man aber die Sache genauer liest, vor allem zwischen den Zeilen, dann kommt man drauf, das dieses kleine Wörtchen "nun" mit einem ganzen Berg an unausgesprochenem Gepäck auf die Reise gegangen ist. So quasi als "Ich will, daß die Frage wie höflicher Smalltalk klingt, aber die Anwort interessiert mich brennend und ich hoffe, daß sie in meinem Sinne ausfällt, da ich damit noch was vor hab".

Die Frage ist jetzt: Wie reagiert man auf sowas?
Direkt? Schlechte Idee. Sehr unsensibel (nein, ich hab bei der Bedeutung des Wortes "sensibel" nicht im Wörterbuch nachschaun müssen).
Also indirekt. Auch mit Drum-herum. Wer will schon eine direkte Anwort. Ist doch viel lustiger, wie die Katze um den heißen Brei zu schleichen. Die einzige Frage die noch bleibt ist: Wer greift zuerst zu?