Sisyphos im Sekundentakt
Heute war Samstag. Lange Nacht der Museen. Und ich hab mich freiwillig gemeldet. Eigentlich hätte mich ja schon die Tatsache, daß sich trotz acht Euro die Stunde kaum jemand für diesen Dienst gemeldet hat, stutzig machen müssen. Aber man denkt sich halt "Pecunia non olet" und macht halt die sieben Stunden Dienst. Was für eine geniale Idee. Ich hoffe sowas kommt nicht öfters vor.
Ich hab ja noch bei drei Mädels Erkundigungen eingezogen, wieviel los war letztes Jahr. Die Antworten waren "Nix", "Wie immer" und "Gsteckt voll". Nach solchen Antworten ist man immer gscheiter.
Angefangen hat die Sache ja noch harmlos. Um achtzehn Uhr wurden alle Tagesbesucher rausgeschmissen. War uns allen nur recht. Vorfreude auf einen ruhigen Dienst. Na klar. Pustekuchen.
Innerhalb einer halben Stunde war die Antike voll wie ichs noch nicht erlebt hab. Die Ermahnungen wegen Blitz und nichts berühren kamen schon im Sekundentakt. Wenn ich durch die Menschenmengen überhaupt etwas gesehen hab. Hab schon nach etwa anderthalb Stunden erste Schäden an meinen Gedankengängen bemerkt. Als sich ein Mädel an ihren Freund anlehnt, war mein erster Gedanke "Bitte nicht berühren!"
Wenigstens kam ein Funkspruch zur Aufheiterung. "Meinst du den Typen, der mehr braad ois hoch is?" Wir brauchen nichtmal einen Diebstahl um unser Ansehen zu demolieren. Es braucht einfach nur ein paar Funksprüche, die fast im ganzen Haus zu hören sind.
Trotz Vorsorge für den Abend mit Schokolade, wurde von mehreren Seiten der Ruf nach Alkohol laut. Leider hatte niemand etwas mit. Das muß nächstes Jahr auf jeden Fall besser werden.
Fräulein V. hat ebenfalls ihr Versprechen, mir Schokolade mitzubringen, nicht gehalten, mit der Begründung, sie habe niemanden gefunden, der mit ihr mitgeht. Statt dessen hat sie die Merci zu Hause alleine weggeputzt. Das nenne ich wahre Freundschaft.
Aber irgendwie konnte man unter uns sowas wie ein Gemeinschaftsgefühl verspüren. Immerhin sind wir zusammen in der Tinte gesessen. Und wenn irgendjemand (wer bloß) gerade ein Buch über Serienmörder ließt, kann die Unterhaltung schnell interessante Bahnen einschlagen. Mehr dazu sage ich nur im Beisein eines Anwalts.
Gegen halb elf schließlich schien der Besucherstrom im Museum der Müdigkeit beim Personal Platz zu machen. Ein Mädel meinte, sie wolle nachher noch weggehen. Daß sie fast im gehen eingeschlafen ist, wollte sie nicht als Gegenargument gelten lassen.
Um zwanzig vor eins kam schließlich die Durchsage, daß wir schließen. Normalerweise kommt die um zehn vor. Diesmal allerdings waren wir alle um zehn vor schon draußen. Passt.
Dort standen dann alle die eine Mitfahrgelegenheit brauchten wie bestellt und nicht abgeholt herum, da die Taxis erst zwischen zehn nach und Viertel kommen sollten.
...und wenn sie nicht abgeholt wurden, stehen sie dort immer noch.
P.S.: Ich hab mir ein Tshirt "I survived Lange Nacht der Museen" redlich verdient.
Ich hab ja noch bei drei Mädels Erkundigungen eingezogen, wieviel los war letztes Jahr. Die Antworten waren "Nix", "Wie immer" und "Gsteckt voll". Nach solchen Antworten ist man immer gscheiter.
Angefangen hat die Sache ja noch harmlos. Um achtzehn Uhr wurden alle Tagesbesucher rausgeschmissen. War uns allen nur recht. Vorfreude auf einen ruhigen Dienst. Na klar. Pustekuchen.
Innerhalb einer halben Stunde war die Antike voll wie ichs noch nicht erlebt hab. Die Ermahnungen wegen Blitz und nichts berühren kamen schon im Sekundentakt. Wenn ich durch die Menschenmengen überhaupt etwas gesehen hab. Hab schon nach etwa anderthalb Stunden erste Schäden an meinen Gedankengängen bemerkt. Als sich ein Mädel an ihren Freund anlehnt, war mein erster Gedanke "Bitte nicht berühren!"
Wenigstens kam ein Funkspruch zur Aufheiterung. "Meinst du den Typen, der mehr braad ois hoch is?" Wir brauchen nichtmal einen Diebstahl um unser Ansehen zu demolieren. Es braucht einfach nur ein paar Funksprüche, die fast im ganzen Haus zu hören sind.
Trotz Vorsorge für den Abend mit Schokolade, wurde von mehreren Seiten der Ruf nach Alkohol laut. Leider hatte niemand etwas mit. Das muß nächstes Jahr auf jeden Fall besser werden.
Fräulein V. hat ebenfalls ihr Versprechen, mir Schokolade mitzubringen, nicht gehalten, mit der Begründung, sie habe niemanden gefunden, der mit ihr mitgeht. Statt dessen hat sie die Merci zu Hause alleine weggeputzt. Das nenne ich wahre Freundschaft.
Aber irgendwie konnte man unter uns sowas wie ein Gemeinschaftsgefühl verspüren. Immerhin sind wir zusammen in der Tinte gesessen. Und wenn irgendjemand (wer bloß) gerade ein Buch über Serienmörder ließt, kann die Unterhaltung schnell interessante Bahnen einschlagen. Mehr dazu sage ich nur im Beisein eines Anwalts.
Gegen halb elf schließlich schien der Besucherstrom im Museum der Müdigkeit beim Personal Platz zu machen. Ein Mädel meinte, sie wolle nachher noch weggehen. Daß sie fast im gehen eingeschlafen ist, wollte sie nicht als Gegenargument gelten lassen.
Um zwanzig vor eins kam schließlich die Durchsage, daß wir schließen. Normalerweise kommt die um zehn vor. Diesmal allerdings waren wir alle um zehn vor schon draußen. Passt.
Dort standen dann alle die eine Mitfahrgelegenheit brauchten wie bestellt und nicht abgeholt herum, da die Taxis erst zwischen zehn nach und Viertel kommen sollten.
...und wenn sie nicht abgeholt wurden, stehen sie dort immer noch.
P.S.: Ich hab mir ein Tshirt "I survived Lange Nacht der Museen" redlich verdient.
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