Sonntag, Mai 25, 2008

Zitate von geschlechtsreifen Großstädtern und Landeiern

Ich schätze ich sollte mal wieder einen Eintrag liefern, was sich so in den letzen Tagen getan hat. Vor allem, bevor ich alles wieder vergesse (oder verdränge, je nachdem).

Am Mittwoch zu Mittag gab es eine kleine Besprechung mit meinem Diplomarbeitsbetreuer und der institutseigenen Psychoanalytikerin. Ja, sie war wegen mir da, nein, nicht um mich zu analysieren. Ich hab ein paar Vorschläge eingebracht, was ich jetzt in meiner Diplomarbeit konkret untersuchen möchte. Und die beiden haben ihren Senf dazugegeben. Im Großen und Ganzen waren sie sehr zufrieden mit meinen Vorschlägen und mein Betreuer meinte, ich solle das beim Jour fix des Projektteams in zwei Wochen vorstellen. Etwa zwei Stunden später kam er dann in den Diplomandenraum zu mir um mich zu fragen, ob er meine Vorschläge in dem Buch, welches die Projektgruppe schreibt, einbringen kann. Ich war zwar ein wenig baff, hab aber zugestimmt. Toll, meine Diplomarbeit wird zitiert, obwohl sie noch gar nicht geschrieben ist. Wow, muß ich gut sein. Und nein, ich spüre überhaupt keinen Druck, eine überragende Diplomarbeit abzuliefern. 
Wenn wir schon dabei sind. Es gibt ein paar nette Theorien aus dem Mittelalter, daß in einem Spermium schon ein kleiner Mensch vollständig enthalten ist, der in der Gebärmutter nurmehr wächst. Nach dieser Theorie waren also alle Menschen bereits in Adams Hoden vorhanden. Über diese Theorie bin ich im Zuge der Recherche für meine (Informatik-)Diplomarbeit gestolpert. Ja, das Ding wird immer seltsamer. 

Am Wochenende hatte ich das Vergnügen, das Soziotop Transdanubien kennen zu lernen. Für alle weniger Welterfahrenen muß ich einmal die Landschaft dort wiedergeben. Es gibt viel grün dort. So viel, daß man als urbanes Lebewesen teilweise schon von Wald und Wiese sprechen möchte. Alles was mehr als zwei Stockwerke hat wird von Einheimischen und Flüchtigen mit Wurzeln in diesem Erdteil als Hochhaus angesehen. Bei einem Besuch im Supermarkt (nur drei Busstationen entfernt) am Freitag Abend kurz vor Ladenschluß fragt man sich, wie sich der Laden ohne Kunden rentieren kann. Und man kann sich angeblich in Unterhose (aber nicht nackt) auf die Terrasse legen ohne daß es irgendjemandem auffällt (ich überleg grad wo ich das in der Stadt machen könnte, ohne alte Mutterln zu erschrecken). Aber herrlich ruhig ist es dort. Ach ja, und wenn der Feuerteufel wütet und einen schwarzen Fleck in der Durchreiche hinterläßt, wird alles mit einem Familienphoto kaschiert auf dem zwei Nashörner zu sehen sind [sic]. 

Zum Abschluß möchte ich noch eine Begebenheit bringen, die sich so oder so ähnlich in einer beliebigen Stadt oder auch im Herzen Wiens ereignet haben könnte. Beteiligte (direkt oder indirekt) sind eine Wohnung, zwei Mädels, welche sich diese Wohnung als Wohngemeinschaft teilen, deren jeweilige Freunde und ein Liebhaber. Dieser Liebhaber ist gerade mit einer der beiden Mädels damit beschäftigt, was ihm seine Bezeichnung einbring, die andere geht in ihrem Zimmer anderweitigen Tätigkeiten nach, als es plötzlich läutet. Es steht jemand vor der Haustüre. Die zweite (Mitwisserin) geht zur Tür. Die Beschäftigte fragt panisch in Befürchtung ihres Freundes: "Kann das der [Name des Freundes der Mittwisserin] sein"? Anwort: "Möglich". Kurzes Genuschel an der Gegensprechanlage, während im Bett gespenstische Stille herrscht und das Kopfkino Horrorfilme zeigt. Antwort der Mitwisserin: "Ja". Es werden etwa 50m³ angehaltene Luft abgeblasen und einige Gebirgszüge fallen vom Herzen, als die Beschäftigte aufspringt, nur mit einem paar Socken bekleidet (die Fußchreme erforderts auch im Bett) ins Vorzimmer sprintet und Schuhe und Rucksack des Liebhabers in ihr Zimmer wirft, kommentiert von einem dreckigen Lachen der Mitwisserin. Der Freund der Mittwisserin muß ja nicht alles wissen. Während dieser Freund seiner Freundin also seine Aufwartung macht, verkriechen sich die Beschäftigten unter die Bettdecke und versuchen, unter Aufbietung aller Kräfte einen Lachkrampf zu unterdrucken und auch ansonsten ein Loch in der Luft zu sein. Nachdem sich die anderen beiden in das Zimmer der Mitwisserin verzogen haben schleichen sich die beiden Beschäftigten klammheimlich aus der Wohnung. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann treiben sies noch heute (nur wo fragt sich).
Ich sollte Autor für schlechte Drehbücher werden.