Freitag, Februar 15, 2008

Krapfentouchdown

Schon lang nix mehr geschrieben. Ich könnte mich jetzt rausreden, daß mein Internet nicht funktioniert hat. Sowas ist eine Odysee für sich. Beim Helldesk von Chello anrufen und dauernd mitgeteilt bekommen, daß eh schon zu viele Leute anrufen. Wenn man dann doch irgendwann mal durchkommt, wird einem dann nach einiger Zeit mitgeteilt, daß es hauptsächlich an einem Softwarefehler bei denen lag. Na das freut mich aber. Noch mehr hätte es mich gefreut, wenn sie mir mitgeteilt hätten, daß sie im Zuge der Aktualisierung der Software auch meine IP-Adresse geändert haben. Hätte mir etwa eine Viertel Stunde weiteres Fehlersuchen erspart. Aber was erwarte ich mir denn von denen?

Aber setzen wir mal dort fort, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Bei der Superbowl. Herr J. hat kläglich versagt. Ich spar mir mal ein "wiedereinmal". Und die alternative Gesellschaft ist nach zehn Minuten eingeschlafen. Selbiges Schicksal durfte auch Fräulein J. nach der ersten Halbzeit erleiden. Da sie zu dem Zeitpunkt in London weilte ohne mich mitzunehmen, mußte ihr natürlich unter die Nase gerieben werden, wie genial und spannend das vierte Viertel war. Das Aufbleiben bis vier in der Früh hat sich jedenfalls ausgezahlt.

Am Faschingsdienstag wurde mir wiedermal klar, daß man bei einem Aufenthalt in einem anderen Land entweder die Landesprache oder zumindest Englisch soweit beherrschen sollte, daß man andere Leute versteht und sich ihnen mitteilen kann. Unsere Diplomarbeitsbetreuer am Institut hatten uns Diplomanden auf Kaffee und Krapfen eingeladen. Als mein Betreuer zu einem Pakistani meinte "Do you want a Krapfen", kam dieser zu ihm, murmelte etwas unverständliches, schnappte sich den Kaffeelöffel meines Betreuers aus dessen Kaffeeheferl um ihn für seinen Kaffee zu verwenden. Wir haben uns ein wenig gewundert.

Letzte Samstag gabs eine Wohnungseinweihungsfeier. Die Erkenntnis des Abends war, daß es Profiteroles auch mit Vanillesauce gibt. Den Vogel abgeschossen hat aber Fräulein N. mit der Erzählung über ihre geplante Reise nach Indien. Da sie nicht alleine reisen wollte (verständlich) hat sie eine Freundin überredet mitzukommen. Na gut, trampen halt zwei Mädels durch Indien. Fettere Beute für alles, was am Wegesrand herumlungert. Vor allem, da sich ihre Freundin mit einem Trolley auf die Reise begeben will. Als Fräulein N. meinte, daß es am Tag 25°C und in der Nacht 3°C bekommen kann, meinte ihre Freundin anscheinend, sie nimmt zu den Kleidern und Stöckelschuhen noch einen zweiten Trolley mit wärmeren Sachen mit. Wir haben uns im Kopfschütteln geübt. Das wars aber noch nicht... Als Fräulein N. aber zwei Minuten später meinte, daß sie mit Auto und Chauffeur durch Indien "trampen" erschien die Sache mit den Trolleys auf einmal gar nicht mehr so seltsam, sondern eher Fräulein N.s Ansichten, was man unter trampen versteht.

Am Mittwoch gabs in der Früh eine Einschulung für die neuen Drucker die nächste Woche kommen. Von Montag bis Mittwoch müssen daher alle Betreuer Dienst im NIG machen. Das heißt es sind drei beziehungsweise von 12:00 bis 13:00 Uhr sechs Betreuer anwesend. Schätze wir können dann jeden Studenten persönlich betreuen. Am Abend gesellte sich dann noch zur Abwechslung Fräulein J., angelockt von der Aussicht auf Filme, zu mir. Hab mich schon fast schlecht gefühlt, sie fast bis zum Ende meiner Schicht aufzuhalten. Aber eine Kleinigkeit wäre von diesem Dienst noch zu erwähnen. Ein Typ um die vierzig kommt nach dem ausdrucken zu uns und erklärt uns freudestrahlend, daß er es endlich einmal geschafft etwas ohne Probleme auszudrucken. Ohne Übertreibung, wir dachten uns schon, er weint gleich vor Freude. Deswegen brachten wir es auch nicht übers Herz ihm zu sagen, daß ab nächster Woche mit den neuen Druckern alles anders läuft. So grausam sind selbst wir nicht, daß wir ihm seine Freude genommen hätten.

Am Donnerstag gabs mal wieder eine Runde Abenddienst. Und anscheinend war die Aussicht auf ein Essen der Grund warum sich Herr O. und Fräulein L. in die Gefielde des KHM verirrten. Die Kommentare über die Gemälde waren wie erwartet. "Kann alles nix...". Gibt es sowas wie eine Analogie zu Fastfood? Etwas wie "Fastart"? Ich schätze das wäre eher etwas für die beiden gewesen. Malerei der Renaissance bis Barock ist nunmal nichts, was man sich im Vorübergehen gibt.

Ach ja, bevor ichs vergesse: Ich wurde letztens beim Running Sushi gebeten eine Frage in den Raum zu stellen. Wie vermehren sich Litschi? Der Grund war, daß am Anfang des Essen die Litschis erregt geöffnet auf dem Rücken liegend vorübergezogen sind. Im späteren Verlauf des Essens wurden wir aber immer mehr befriedigter runder Litschirücken ansichtig. Was uns zu einer alten Kategorie führt:

Fragen auf die keiner eine Antwort will:
Was machen Litschi auf dem Band wenn grad mal keiner hinschaut? Warum machen Litschi in der Schale immer einen flotten Dreier? Und liegt es in der Natur von Litschis, nach der oralen Befriedigung verdaut zu werden? Ich warte gespannt auf aufklärende Zuschriften.