Freitag, Dezember 07, 2007

Glöggen mit heiligem Klang

Ok, ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist, daß sich im Moment haufenweise tut, aber wenigstens gibts Stoff für Einträge.

Los gings gestern am Abend. Früher, lang lang ists her, hab ich den Abenddienst als entspannenden Abschluß des Tages gesehen, nach dem man nach Hause geht noch kurz etwas ißt und sich dann mit Lektüre ins Bett verzieht. Die Zeiten sind lang vorbei.
Gestern traf nichtmal mehr das "entspannt" auf den Abenddienst zu. Von dem Haufen Alarme in der Gemäldegallerie sehe ich mal ganz ab. Aber gerade wie ich in die erste Pause gehen will, kommt noch die Kollegin und meint, da hat jemand mit Bleistift ein Bild bemalt. Ich geh mit ihr mit, da mich die Sache schon irgendwie interessiert. Das betreffende Bild war von Wolf Huber - Christi Abschied von Maria. Und wenn man genauer hinsieht, dann kann man tatsächlich den Eindruck bekommen, da hat jemand versucht mit Kugelschreiber das Bild nachzubearbeiten. Sie hat das ganze dann gemeldet, und der Oberaufseher hat gemeint, das sieht sich in den nächsten Tagen jemand an.
Ich hatte dann schon gehofft, daß der restlich Dienst ruhiger werden würde. Denkste. So gegen Ende des Dienstes kam dann noch die Nachricht, daß die Rettung und ein Notarzt benötigt werden, weil einer anscheinend einen Kreislaufkollaps hatte.
Ach ja, und zehn vor neun kam noch eine Gruppe mit einem Führer des Hauses herein. Wir haben ihn mit seinem Rudel (ja, es waren mehr als fünf Leute) noch einmal durchmarschieren lassen. Auf den Hinweis, daß es schon spät ist, fragte er aber, wo der kürzere Weg hinaus sei. Merke: Wer in dem Haus dort über irgendwas klugscheißt, muß noch lange keine Ahnung haben.

Danach hab ich mich überreden lassen, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. In Form des Weihnachtsfestes der Skandinavistik. Schwerer Fehler. Aber wenigstens hab ich es für dieses Jahr schon hinter mich gebracht, Weihnachten mit Glögg zu begießen. Dies geschah in Gesellschaft der Fräuleins M, M2, S und der Herren M und D. Und wiedermal hat sich die Frage gestellt, warum schon nach mäßigem Alkoholgenuß sich das Gespräch anfängt um Sex zu drehen. Und dieses Thema immer zielsicher von der holden Weiblichkeit angeschnitten wird. Und da soll noch mal einer behaupten, nur die Männer haben immer nur das eine im Kopf.

Heute ist mal wieder Dienst im NIG angesagt. Und ich hab gleich zu früher Stunde den Beweis bekommen, daß man auch als Uniprofessor eine Abneigung gegenüber Fortschritt haben kann. Aber ich schätze, als Übersetzer hat man eine etwas gespaltene Einstellung zu Computern. Obwohl man als Wissenschaftler heutzutage schon eine gewisse Grundahnung von Computern haben sollte. Zumindest soweit, daß ich mir bei Erklärungen mit einem Professor nicht immer vorkommen muß, als würde ich mit einem Kleinkind reden. Naja, sowas kommt halt raus, wenn man für Studenten sowas wie ein Gott ist.