Samstag, Januar 17, 2009

Zum Abendessen: Diplomierter Fisch

Ich hab heute mit einem neuen Buch angefangen. Derren Brown - Tricks of the mind (Wer wissen will wer das ist, soll mal auf youtube nach "Derren Brown Russian Roulette" suchen). Er schreibt dort in der Einleitung über seine Verwunderung, das im Londoner Aquarium die Fischbeschreibungen in Brailleschrift angegeben ist. Verständlich, daß sich jemand wundert, warum jemand der Brailleschrift brauch in ein Aquarium gehen sollt. Dacht auch ich. Und dann bin ich zur Arbeit in die Schatzkammer gefahren. Ich war keine Stunde dort, als ich dort zwei Männer stehen sehe. Einer davon hat einen weißen Stock in der Hand. Eigentlich hätte ich gedacht, daß die Schatzkammer, mangels Anfaßobjekte, für Leute mit weißem Stock ungeeignet ist. Er hat aber erstaunlich gut den Weg gefunden und schien sich auch die Objekt anzusehen. Nur die Texte wurden ihm von seinem Begleiter vorgelesen. Schätze die Brailleschrift macht doch Sinn. Zwar nur alle heiligen Zeiten einmal, aber wenn, dann schätze ich, sind sie eine enorme Erleichterung.

Was gabs sonst so im letzen Monat (abgesehen von der Tatsache, daß Herr J. rummault, weil ich nix schreib).
Weihnachten übergehe ich mal. Abgesehen davon, daß ich zweimal gefeiert hab (kommt schon mal vor, wenn man eine Freundin hat...) war nix besonderes.
Silvester wurde auf Marienbrücke (bloß kein 1. Bezirk mehr) verbracht. Von dort hat man eine gute Sicht auf einige Feuerwerke. Danach gings noch kurz ins Hammond auf ein paar Cocktails.

Davor gabs eine Party zum Bestandenen Studium. Organisiert wurde sie zusammen mit Herrn J. und Herrn S. Eingeladen wurden ein Haufen Leute, gekommen ist fast nix. Statt dessen wurde hauptsächlich mit Fräulein J. herumgehangen. Selbige hatte den wilden Entschluß, mich besoffen zu machen. Das Vorhaben endete irgendwann zwischen drei und vier als sie aufgab (Vorglühen mit drei Bier war schuld... ja eh) und ich mit Herrn J.s Schwester noch einige Tequila genehmigte. Warum glauben alle, nur weil ich nie Alkohol drinke, daß ich keinen vertrage? Ok, es stimmt insofern, daß es mir nach übermäßigem Alkoholkonsum am nächsten Tag zu Mittag dreckig geht. Ansonsten war es interessant einige Leute aus der Schule wiederzusehen.
Alles in allem eine interessante Party. Stellt sich jetzt nur noch die Frage, ob an den Dipl.-Ing. noch ein Dr. angeschlossen wird?

Am 17. wurde ordentlich gefeiert. Zuerst bei der Verleihung des Titels eines Diplomingenieurs. Anschließend gings gleiche weiter zur Weihnachtsfeier des ZID. Lauter seltsame Leut. Wie immer. Und Herr J. hat gefehlt. Wie immer. Aber nachdem ich einen Hinweis bekommen hab, daß ich noch Urlaub im Gegenwert von 18 Diensten abbauen muß, damit er nicht verfällt hab ich mir gleich mal 7 Wochen Urlaub genommen. Ich schätze ich werde erst wieder für den Ubook-Infostand im März wieder zur Arbeit erscheinen.

Ich hab inzwischen schon einige Dienste in der Wagenburg absolviert. Bei einer Gelegenheit war auch ein nettes Mädel andwesend, welches micht irgendwann in der Pause (von denen es dort reichlich gibt, Stichwort halbe-halbe) frage, warum ich mich immer so abpecke. Ich hab zu dem Zeitpunkt gerade von Rüdiger Nehberg "Echt verrückt!" gelesen. Da ich ja ein rücksichtsvoller Mensch bin (glaubts es nur) wolle ich ja am Anfang nichts vorlesen. Aber nach mehrmaligem Bedrängen hab ich dann folgenden Textteil vorgelesen:
Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß Seekrankheit nicht nur Nachteile hat. Sie hat zwei Unbestreitbare Vorteile.
Man verliert jegliches Übergewicht.
Man hat immer Fische ums Boot. Es sprach sich bei den Tieren schnell herum. "Da ist er wieder, der Typ, der dreimal täglich füttert." Und sie kamen in Schäremen. Es war gar keine Kunst, sie zu fangen. Mit der Angel, mit der Harpune. Ich aß sie auf, ich spuckte sie zurück, die Fische aßen das Gespuckte, ich aß die Fische. Kreislauf der Natur.

Nach der Vorlesestunde war die Guteste ein klein wenig angekräuselt. Und schließlich erklärte sie, daß sie am Abend noch mit ihrem Freund in ein Fischrestaurant geht. Was soll man da noch sagen? Außer bei der Verabschiedung, daß sie nicht so viel über die Fangmethode nachdenken soll. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Zum Abschluß noch ein Hinweis: Der Euro-Pfundkurs ist gut wie schon lange nicht mehr. Hab mir bei 1:1,08 einen Stapel Bücher beim englischen Amazon bestellt. Jetzt will ich nur noch wissen, wann ich das alles lesen soll.