Dienstag, Juli 10, 2007

Ohne Liebe

Gestern endlich mein Praktikum abgegeben. Ich glaube es ist ganz gut geworden und der Professor meinte das auch. Hat zumindest für einen Einser gereicht. Wenns jemanden interessiert (ja ich weiß, aber für den Fall der Fälle...) gibts das Ding hier:
http://homepage.univie.ac.at/stefan.kohlhauser/ResApp/ResApp.html
Ach ja, es geht um Resolution in der Aussagenlogik.

So, ich schätze, daß inzwischen etwas hundert Prozent aller Zuleser entweder eingeschlafen sind oder sich die Kugel gegeben haben, kann ich ja über den letzten Samstag berichten.
Fangen wir mal mit den allgemeinen Dingen an. Besagter Samstag war der 7.7.2007. Und was machen alle frisch und nicht mehr ganz frisch Verliebten und Heiratswilligen an so einem Tag? Genau: Dummheiten. Man hat ja sonst nix im Leben zu bereuen. Im Klartext: Es wird geheiratet was das Zeug hält. Ist bei mir noch nicht so weit, aber ich habs nolens volens auch mitbekommen. Eigentlich dachte ich mir ja, wenn ich den ganzen Tag im Museum verbring, kann ja nicht viel passieren und ich bekomm von den ganzen Beklopften, die sich nichtmal merken können, wann sie geheiratet haben nix mit. Typischer Fall von "denkste". Im Vestibül fiel einem gleich mal der mehrere Meter im Durchmesser habende Kranz aus weißen Rosen (ein Rosenkranz also; da hatte wohl jemand vor schon etwas vorzubeten für das was da noch kommt...). Im Laufe des Tages kommen dann immer weitere Gerüchte über einen Anwalt, der zwanzigtausend Euro zahlt, um im Kunsthistorischen Museum zu heiraten. Na wenns ihm Spaß macht. Der Kranz im Vestibül jedenfalls hat ganz toll getropft. Alle paar Minuten ist dort jemand mit Wischfetzen durchmaschiert, um das Wasser wegzuwischen. Ich könnte jetzt sagen "Wär lustig, wenns die Braut dort aufzaht", aber da wir wegen der Hochzeit zwanzig Minuten früher Schluß gemacht haben, laß ich das einfach.
Etwa um fünf am Nachmittag war dann auf einmal ein seltsames Rauschen im ganzen Haus zu hören wo wir am Anfang auf die Klimaanlage getippt haben. Da das ganze aber auch im Hof zu hören war, sogar lauter, sind wir schnell auf eine Parade gekommen. Nur der Grund war uns ein Rätsel. Live Earth? Hochzeitsparade? Gegenparade zur Regenbogenparade am Wochenende vorher? Es war auf jeden Fall laute und nicht identifizierbare Musik.
Als ich dann schließlich mit Fräulein M. zum Schwedenplatz ging (die wird man einfach nicht los; bin für Tips dankbar aber bitte nicht à la Fräulein S. "Wasch dich ne Woche nicht"... das steh ich nicht durch) kam die Parade gerade dort vorbei. Die Slogans waren sozialistisch, die Wägen meist mit Tarnnetzen überzogen, die Musik würde ich als Technopunk beschreiben, die Leute als seltsam und insgesamt hatten wir keine Ahung, worums da gegangen ist. Wenn die eine Aussage rüberbringen wollten, ging das ordentlich in die Hose.

Am Freitag war noch die Grillerei vom ZID. Tja...
Sagen wir mal so: Im AAKH grillen kann was. Wir haben uns mit einem riesigen Gill beim neuen Hörsall unten breitgemacht. Und gefuttert, was das Zeug hielt. Es gab von Steaks, Bratwürstchen und gebratenem Tofu (schöne Grüße an alle Pflanzenfre... ähm, alle unsere veganen Freunde; die Pflanzenfresser waren nur auf dem Grill an der Aktion beteiligt), diverse Beilagen (Brot, Salat, Gurken,...) und Getränke. Vor allem bei den Getränken wurden einige Vorsätze über Bord geworfen und eifrig dem Bier zugesprochen. Auch von Leuten, die das gar nicht vor hatten (ich will jetzt keine Namen nennen, die besagte Person wird sich schon angesprochen fühlen). Es war nett zu sehen, daß es immer noch seltsamere Kreaturen gibt als einen selbst. Die Unterhaltungen waren dann oft auch entsprechend. Genaueres spar ich mir. Mal schaun, ob das mit der Verdrängung hinhaut. Ich hätt auch haufenweise Alkohol drinken sollen. Oder ich nehm mir nächstes Mal ein wenig Rohypnol mit... für mich selbst.