David, der dekadente Deutsche
Wenn man in zwei Tagen 19 Stunden im Museum verbringt, dann kann einem schon so einiges über die Leber laufen... ähm, passieren. Daß wir Angestellten dort alle etwas seltsam unterwegs sind, ist ja inzwischen für die Eingeweihten kein Geheimnis mehr. Aber man kommt trotzdem immer wieder in Staunen, was sich dort so abspielt.
Jeder, der dort arbeitet hat seine eigenen Methoden, wie er seinen Dienst dort runterspult. Die gängiste Methode ist, einfach zum Zombie zu mutieren und entsprechend mit zusammengesacktem Körper und gesenktem Kopf (komplett abschalten und bloß nix mitbekommen was um einen herum vorgeht) durch die Gänge zu schleichen. Die Erfahrung hat mir aber gezeigt, daß einem mit der Methode erstens am Abend die Beine verdammt wehtun und man andererseits verdammt müde wird, weil der Kreislauf sich in den Keller vertschüsst. Was macht man? Man geht ein wenig schneller durch die Gallerien. Was natürlich bei anderen demotivierten Angestellten auf wenig Verständnis stößt. Und ehe man sichs versieht, hat man den Spitznamen "Marathonläufer". Aber ich kann mich nichtmal darüber aufregen, da ich ja selber mit Spitznamen um mich schmeiße. Irgendwie muß man sich ja bei einem langweiligen Dienst beschäftigen.
Aber auch andere Angestellte haben so ihre kleinen (Untertreibung des Jahres) Macken. Das Herr G. einen übermäßigen Mitteilungsdrang hat ist auch nix Neues. Dummerweise, oder netterweise wenn man den Unterhaltungswert bei einem faden Dienst zugrundelegt, kommen dann ziemlich unnötige Meldungen. Wie beispeilsweise: "[...]Die Gruppe geht jetzt in Kabinett 21. Ich bin dort". Die Anwort aus der Sicherheitszentrale war entsprechend: "Das ist schön!"
Eine von den Führerinnen ist mir inzwischen schon bekannt. Sie hat die Angewohnheit, nahe bei den Absperrungen zu stehen und enthusiastisch mit den Armen zu erklären (ich will nicht "herumfuchteln" schreiben). Das Ergebnis ist dann oft, daß alle paar Sekunden der Näherungsalarm losgeht. Sie kennt mich inzwischen auch schon, da ich sie einige Male darauf hingewiesen hab. Vorgestern stell ich mich einfach nur so dazu um mir anzuhören was sie erzählt. Kaum hat sie mich gesehen, dürfte sie das schlechte Gewissen überkommen haben, daß irgendwas nicht in Ordnung ist (trotzdem es keinen Alarm gab) und fragte die Besucher ob jemand mit Blitz photographiert hat. Es ist schon fast beängstigend, wie toll ich sie schon konditioniert hab.
Aber auch bei den Besuchern gehts rund. Daß jemand die Schuhe auszieht und nur in Socken rumläuft oder gleich barfuß ist schon fast nichtmehr erwähnenswert.
Aber die eine Gruppe von Deutschen hat in Sachen Dekadenz alles geschlagen. Fast jeder von denen hatte einen eigenen Campingstuhl mit. Und die saßen dann auf dem Sofa, die Beine auf dem Campingstuhl hochgelegt und lauschten dem Vortrag. Und so saß man sich von Bild zu Bild. Man muß schon entschuldigen, aber man hat halt wenig Verständnis für sowas, wenn man acht Stunden dort rumrennt.
Toll war auch der eine Besucher in der Antike, der reinkommt, den Jüngling vom Magdalenenberg sieht und fragt: "Ist das der David?". Ich mein ok, er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm (wenn man Ahnlichkeit großzügig als "stehender nackter Mann" auslegt), aber daß der David in Florenz steht, sollte man schon wissen.
Eine kleine Enttäuschung gab es dann beim Peek & Cloppenburg. Ich wollte mir eine Anzugweste kaufen. Gibts nicht. "Gehen sie bitte zum Texhages". Weiße Hemden gabs auch nicht mehr in M. Und ich zahl sicher nicht 50 Euro für ein Hemd. Na schön, gehen wir zum Texhages. Die Westen dort haben ausgesehen wie aus Plastik. Danke. Weiter zum C&A. Letzte Hoffnung. Und sie hatten noch genau vier Stück. Waren ganz ok für den Preis von 14 Euro. Und Hemden für 9 Euro kann man auch nehmen. Passt.
Jeder, der dort arbeitet hat seine eigenen Methoden, wie er seinen Dienst dort runterspult. Die gängiste Methode ist, einfach zum Zombie zu mutieren und entsprechend mit zusammengesacktem Körper und gesenktem Kopf (komplett abschalten und bloß nix mitbekommen was um einen herum vorgeht) durch die Gänge zu schleichen. Die Erfahrung hat mir aber gezeigt, daß einem mit der Methode erstens am Abend die Beine verdammt wehtun und man andererseits verdammt müde wird, weil der Kreislauf sich in den Keller vertschüsst. Was macht man? Man geht ein wenig schneller durch die Gallerien. Was natürlich bei anderen demotivierten Angestellten auf wenig Verständnis stößt. Und ehe man sichs versieht, hat man den Spitznamen "Marathonläufer". Aber ich kann mich nichtmal darüber aufregen, da ich ja selber mit Spitznamen um mich schmeiße. Irgendwie muß man sich ja bei einem langweiligen Dienst beschäftigen.
Aber auch andere Angestellte haben so ihre kleinen (Untertreibung des Jahres) Macken. Das Herr G. einen übermäßigen Mitteilungsdrang hat ist auch nix Neues. Dummerweise, oder netterweise wenn man den Unterhaltungswert bei einem faden Dienst zugrundelegt, kommen dann ziemlich unnötige Meldungen. Wie beispeilsweise: "[...]Die Gruppe geht jetzt in Kabinett 21. Ich bin dort". Die Anwort aus der Sicherheitszentrale war entsprechend: "Das ist schön!"
Eine von den Führerinnen ist mir inzwischen schon bekannt. Sie hat die Angewohnheit, nahe bei den Absperrungen zu stehen und enthusiastisch mit den Armen zu erklären (ich will nicht "herumfuchteln" schreiben). Das Ergebnis ist dann oft, daß alle paar Sekunden der Näherungsalarm losgeht. Sie kennt mich inzwischen auch schon, da ich sie einige Male darauf hingewiesen hab. Vorgestern stell ich mich einfach nur so dazu um mir anzuhören was sie erzählt. Kaum hat sie mich gesehen, dürfte sie das schlechte Gewissen überkommen haben, daß irgendwas nicht in Ordnung ist (trotzdem es keinen Alarm gab) und fragte die Besucher ob jemand mit Blitz photographiert hat. Es ist schon fast beängstigend, wie toll ich sie schon konditioniert hab.
Aber auch bei den Besuchern gehts rund. Daß jemand die Schuhe auszieht und nur in Socken rumläuft oder gleich barfuß ist schon fast nichtmehr erwähnenswert.
Aber die eine Gruppe von Deutschen hat in Sachen Dekadenz alles geschlagen. Fast jeder von denen hatte einen eigenen Campingstuhl mit. Und die saßen dann auf dem Sofa, die Beine auf dem Campingstuhl hochgelegt und lauschten dem Vortrag. Und so saß man sich von Bild zu Bild. Man muß schon entschuldigen, aber man hat halt wenig Verständnis für sowas, wenn man acht Stunden dort rumrennt.
Toll war auch der eine Besucher in der Antike, der reinkommt, den Jüngling vom Magdalenenberg sieht und fragt: "Ist das der David?". Ich mein ok, er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm (wenn man Ahnlichkeit großzügig als "stehender nackter Mann" auslegt), aber daß der David in Florenz steht, sollte man schon wissen.
Eine kleine Enttäuschung gab es dann beim Peek & Cloppenburg. Ich wollte mir eine Anzugweste kaufen. Gibts nicht. "Gehen sie bitte zum Texhages". Weiße Hemden gabs auch nicht mehr in M. Und ich zahl sicher nicht 50 Euro für ein Hemd. Na schön, gehen wir zum Texhages. Die Westen dort haben ausgesehen wie aus Plastik. Danke. Weiter zum C&A. Letzte Hoffnung. Und sie hatten noch genau vier Stück. Waren ganz ok für den Preis von 14 Euro. Und Hemden für 9 Euro kann man auch nehmen. Passt.
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