Montag, August 28, 2006

I was have hading taught english

Was gabs in den letzten Tagen Erwähnenswertes?
Hauptsächlich sollte man den Museumsdienst am Samstag erwähnen. War ein typischer Fall von "Nicht aufregen, es wird alles gut". Ich wollte eigentlich in die Antike. Halbe Stunde arbeiten, halbe Stunde Pause ist immer nett. Leider bin ich nicht der einzige, der so denkt. Und so war um 9:35 schon alles voll. Knurr. Gehen wir halt statt dessen in die Gemäldegallerie Sälle. In meiner ersten Pause sitz ich auf den Stufen vor dem Pausenraum, als plötzlich der Fixe von unserem Dreierrad daherkommt (meine Gedanken: "Ich weiß nicht, ob dus weißt, aber du solltest oben bei den Bildern sein"). Die Auflösung des Rätsels war sehr erfreulich. Jemand ist zu spät gekommen und wurde zu uns in die Sälle gesteckt. Wodurch wir jetzt zu viert waren und wir auch das "Halbe Stunde arbeiten, halbe Stunde Pause"-Spielchen spielen konnten.

Gestern kam dann aus heiterem Himmel (ok, es war leicht bewölkt, aber das macht sich als Spruch nicht so gut) ein Anfruf von Fräulein V. Selbige brauchte wegen eines Vorstellungsgesprächs eine Vertretung für Englisch im Nachhilfeinstitut. Hatte zwar von meinen Eltern schon einige Besorgungen am Hals, aber da ich ihrer zuckersüßen Stimme (ich verfluche sie dafür) nichts abschlagen kann, hab ich zugesagt. Missionsbeschreibung war, mit ein paar Schülern mit Nachzipf die schon gelernten Sachen zu wiederholen. Für die Entlohnung lieferte Herr J. die passende Idee, nämlich Fräulein V.s zwei Erstgeborene und ihren Hund. Ist angemessen, wenn man noch nie Nachhilfe gegeben hat und aus dem Stehgreif für fünf Schüler aus verschiedenen Schulstufen, wo jeder was anderes lernen will oder muß, mal schnell eine Unterhaltung herzaubern soll ("Die sagen dir schon, was sie üben sollen").
Hab mich lustig mit dem Kopieren von Seiten aus ein paar Büchern amüsiert. Hab Grammatikübungen und Aufsätze verbessert und nebenbei bemerkt, daß ich von der Zeitenfolge kaum noch eine Ahnung hab. Wann braucht man die schon, wenn man aus der Schule drausen ist. Nach zwei Stunden kam endlich die Erlösung.
Beim Verlassen des Nachhilfeinstitutes hab ich bemerkt, daß ich zwei Stunden lang gegenüber der Spitzmaus gesessen bin.

Sonntag, August 20, 2006

Antike Humppa

Bin aus Skandinavien zurück und schon wieder voll im Arbeitsstreß. Ja, Uni und Museum haben mich wieder. Was haben die bloß die letzten drei Wochen ohne mich gemacht...

Arbeiten am Mittwoch war wie gehabt. Nix besonderes. Nicht viel los. War auch nicht zu erwarten.
Am Donnerstag gabs dann die absolute Museumsdröhnung. Elf Stunden Antike. Das schöne war, daß jetzt im Sommer die Lüftung eher mies ist, angeblich schon jemand in der Antike wegen der Hitze umgekippt ist und sie daher auf halbe Stunde arbeiten halbe Stunde Pause umgestellt haben. Mit der Methode sind auch elf Stunden gut zu ertragen.
Am Freitag gabs dann meinen ersten regulären Dienst auf der Uni. Viel los war nicht, außer der Tatsache, daß vier Leute des ZID in der Früh zwei Stunden damit zubrachten, die Drucker zu putzen und die Kabel zu schlichten. Sah sogar einigermaßen sauber aus. Es gibt sogar ein Beweisphoto mit mir. Wird bei Gelegenheit von mir vernichtet. Der große Unterschied im Dienst zu Mittwoch ist, daß Fräulein E. eine weitaus angenehmere Gesellschaft als Herr D. ist. Auch wenn sie nicht mal den Vornamen meines Vorgängers wußte, mit dem sie doch einige Zeit zusammengearbeitet hat. Daß sie sich an mich nicht erinnern konnte verzeihe ich ihr, da ich nur einmal vor einem halben Jahr für meinen Vorgänger Vertretung gemacht hab.
Samstag war mal wieder Museum angesagt. Wieder in der Antike. Das Arbeits-Pausen-Verhältnis ist einfach zu gut. Wenn man auch mit so Schwachsinnigkeiten konfrontiert wird, wie festgelegte Öffnungszeiten für die Fenster. Die Besonderheiten waren aber vor allem zwei Unterhaltungen. Die erste war mit einem Studenten, der nebenbei noch bei Chello arbeitet und der uns von den Vorzügen des digitalen Fernsehens überzeugen wollte.
Die zweite war unerwartet interessant. Und zwar war die Unterhaltung zwischen mir und einer fix Angestellten. Diese war auf dem Sziget (schau, schau), kennt das Mera Luna und die dort auftretenden Bands und man kann sich mit ihr darüber unterhalten, warum Finntroll auf Schwedisch singt und die Unterschiede zwischen Schwedisch und Finnisch. Außerdem hab ich von ihr noch einen interessanten Musiktip bekommen, nämlich Eläkeläiset. Wenn man auf kranken Humppa steht ist man bei denen genau richtig (wo sonst bekommt man eine Humppaversion von Madonnas "Like a virgin" oder Nightwishs "Nemo"). Krank aber genial. Ich hab mich sehr zurückhalten müßen, um ihr nicht auf der Stelle einen Heiratsantrag zu machen.

Montag, August 14, 2006

Ich habe gebrannt

Wenn ich mich recht erinnere, hat mein letzter Eintrag in Malmö sein Ende gefunden. Die Erzählung kann dort gleich fortgesetzt werden.

Sitzplatz gabs in dem Zug nach Berlin nicht, also nimmt man halt eine Liege in einem Sechserabteil. Die anderen Personen waren zwei Amerikaner, die eine Europarundreise machten, ein Australier, der in London wohnt (wer macht sowas freiwillig?) und sich Schweden und Berlin ansehen wollte, eine Deutsche, die Freunde in Schweden besucht hat und auf ein Festival gefahren ist (leider nicht das Mera Luna) und ein Schwede, der kaum einmal etwas gesagt hat.
Hab mich mit den vieren (außer dem Schweden) über alles Mögliche und Unmögliche unterhalten und auf hoher See wurde vom Zug aus die Fähre geentert. Waren ok, die Leute.

Hatscher vom Bahnhof zum Flugplatz in Hildesheim war weniger lustig mit Rucksack und den beinden Sackln mit den Büchern. Festivalband sieht cool aus. Passt. Niedergelassen hab ich mich wieder an der selben Stelle in der Ecke, die am weitesten von der Bühne entfernt ist. Die Musik von der Hauptbühne war noch immer laut genug zu hören.
Der Samstag war eher mal zum Aufwärmen. Los gings für mich gegen Mittag mit Regicide. Mit "The Hanger-On" gleich mal ein gutes Lied zum mitgröhlen. Midnattsol waren ok was die Musik betrifft, aber mehr nicht. Warum sie dennoch ein Muß zum ansehen waren, lag in der Bassistin begründet. Verdammt hübsch. Liv Kristine war eher mau, bis auf die Tatsache, daß sie mit ihrer Schwester (von Midnattsol) ein Duett gesungen hat. Unheilig (der Graf) hat dann endlich mal losgelegt. Geile Musik, aber warum macht der Graf in Sachen Verrenkungen Joe Cocker Konkurenz? Samsas Traum fällt in die Kategorie "War nett, den Typen mal live zu sehen". Bin dann schnell hinübergewechselt zu Blutengel. Auf jeden Fall die beste Bühnenshow des Festivals. Der Titel ist aber nicht schwer zu bekommen, mit haufenweise leicht bekleideten Mädels, die als Engel, Demonen beziehungsweise im blutverschmierten Bikini über die Buhne hüpfen. Musi war da nur mehr nebensache. Hat aber an den wenigen Punkten wo ich hingehört hab bestätigt, das das Seelenschmerzalbum genial ist und der Rest eher nur Durchschnitt. Tristania waren gut. Keine großen Besonderheiten. Die letzte Gruppe für mich waren dann The Gathering. Erstens muß ich mir von denen mal ein paar Sachen herunterladen. Zweitens muß mir mal einer erklären, wie es die Sängerin geschafft hat, permanent zwischen Flummi-Herumgehüpfe und Multipler-Orgasmus-Verrenkungen hin und her zu wechseln.

Sonntag war dann der eigentliche Festivaltag für mich. Beim Waschen in der Früh einen Typen von der Uni getroffen. Ich bin also nicht der einzige aus Wien, der das Mera Luna kennt. Schau an. Als erste Band Mona Mur feat. St. Claire testweise gegeben. Einzige Frage: Wofür? Die Sängerin hatte diese bestimmte gespielte Art von Arroganz, was ganz lustig zum ansehen war, das war dann aber schon alles. Schwam drüber. Als nächstes kamen Elaine, die für Elis eingesprungen sind, deren Sängerin bedauerlicherweise vor einem Monat an Hirnblutung verstorben ist. Ist das Leben nicht beschissen. Elaine waren hingegen aber wie erwartet super. Schöne Musik. Danach Epica gegeben. Auch von denen muß ich mir mal was runterladen. Die Entdeckung des Festivals waren aber für mich Letzte Instanz. Sind von der Musik irgendwo zwischen Subway To Sally und Schandmaul anzusiedeln. In Strict Confidence waren ok, ich kenn halt leider von denen nur deren neuestes Album.
Am Abend kam dann aber der Höhepunkt. Los gings mit In Extremo. Wie erwartet saugeil. Bin herumgehüpft wie ein Irrer und war damit in guter Gesellschaft. Küss Mich, Wind, Vollmond und Erdbeermund waren einfach nur der Innbegriff von geiler Stimmung. Mein Hals hat nachher ein wenig weh getan. Ich sollte nicht mehr so laut mitsingen. Definiv der Höhepunkt des Konzerts. Danach gings in den Hangar zu ASP. Geiles abtanzen irgendwo in der Gegend der letzten Reihe. ASP hat angefangen, wie In Extremo aufgehört haben. Gab halt nur mehr die "Restplätze". War aber trotzdem super. Für zwei Lieder war sogar die Geigerin von Chambre dabei. Beim Zugabelied "Ich will brennen" hab ich mir dann den letzten Rest meiner schwarzen Seele aus dem Leib gebrüllt. Einen ruhigen Ausklang des Abends gabs dann noch mit Within Temptation. War ein guter Tag.
Um halb elf mein Zelt zusammengepackt und Richtung Bahnhof marschiert, um dort wie gewohnt zu übernachten. Wurde allerdings um zwölf aus dem (beheizten!) Warteraum geschmissen, in dem ich letztes Jahr mit anderen übernachtete. Warum? Keine Ahnung. Bin statt dessen in die Fahrradverwahrung gegangen und hab mirs dort auf einer Holzpalette mit meinem Rucksack als Kopfpolster bequem gemacht. So gut es ging. Mehr als zwei Stunden Schlaf waren aber nicht drin. Das Frühstück mit einem Late macchiato mit Karamel hat aber für einiges entschädigt.

Bei der Fahrt nach Fulda mit einem Lehrling geredet, der aus irgendeinem Kaff aus Bayern war und das erste Mal auf dem Mera Luna war. Hat von Freitag an fast nix geschlafen und war dementsprechend hinüber. War etwas seltsam der Gute. Auf der Fahrt von Fulda nach Wien hatte ich ausgiebig Gelegenheit, zu schlafen. Sieben Stunden sind lang.

Alles in allem, eine verdammt geile Reise.

Ach ja, wie bedenklich ist es, wenn man sich ein Frauenbuch kauft, welches eine Vampiergeschichte beinhaltet und das Ganze auch noch gut findet. Hmmm... mir furchtbar wurscht, ich werd mir die nächsten Bände auch noch kaufen.

Freitag, August 11, 2006

Ich will brennen

Schon ein paar Tage her, seit meinem letzten Eintrag. Zu meiner Verteidigung, ich war schwer beschäftigt. Ich sitze momentan am Bahnhof in Malmö und warte auf meine Anschluszzug nach Berlin, von wo es nach Hildesheim weitergeht. Aber kommen wir zum wichtigen.

Was hat sich getan? Die Turnhalle ist fast schon zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden. Haufenweise Italiener und ich. Dasz es nochmal so weit kommt...
In der dritten Nacht hätte ich ja in ein Zimmer wechseln sollen. Klingt ja an und fuer sich ganz nett. Hat nur einen Haken. Die Duschen und Toiletten sind gleich neben dem Turnsaal im Erdgeschosz gelegen. Das Zimmer war im zweiten Stock und alle Klos waren verschlossen, auszer denen im Erdgeschosz. Auszerdem war das (Klassen)zimmer auch nicht viel besser als die Turnhalle. Abgesehen von den zwei Fernsehern, dem Video/DVD-Player und den riesigen Boxen. Was wird dort unterrichtet? Ich will das auch lernen.
Was macht man daher, wenn einem das Zimmer nicht passt? Man zieht wieder in den Turnsaal. Fuer eine Nacht. Fuer die letzte Nacht haben sie uns alle rausgeschmissen, weil sie meinten, der Turnsaal ist nur eine Notunterkunft wenn alles voll ist. Ein österreichisch-italienischer Aufstand war die Folge. Wurde aber von den Italienern schmachvoll im Stich gelassen. Ueberraaaaschung.
Am vorletzten Abend gab es eine kleine Unterhaltung auf der Treppe vor der Schule. Hab mit einem Italiener geplaudert. Eine Italienerin sasz auch dabei, die konnte aber kein Englisch sondern nur Italienisch und Französisch. Wissen von beiden Sprachen war nurmehr in Spurenelementen vorhanden. Bisz in den Hintern.
Dafuer hat der Italiener mit dem "Vad heter du", dasz er von mir gelernt hat, die sechs Norwegerinnen daneben angebraten. Verstanden haben sie ihn nicht, aber was solls. Ach ja, bis jetzt dacht ich immer, Heidi sei ein deutscher Namen. Anscheinend gibt es auch Norwegerinnen die sich damit schmuecken.
Skansen musz ich noch erwähnen. Das ist ein Schweden en miniature im Djurgården. Interessant war neben den schwedischen Häusern aus verschiedenen Zeiten und den Tieren vor allem ein persönliches Erlebnis. Endlich hab ich das Push/Pull-Prinzip verstanden. Schwedin in historischem Kostuem sitzt gelangweilt(?) in einem Haus. Ich komm rein, wir klären die Frage, ob schwedisch oder englisch und schon fängt sie an, mich unaufgefordert uber Geschichte und Einrichtung zuzulabern. Sie war nett, aber ich bin nach wenigen Minuten, die die Höflichkeit erfordert hat, geflohen. Am nächsten Tag bin ich nochmal an Skansen vorbeigekommen und konnte von drausen ein Konzert mithören. Sängerin hiesz Carola und hörte sich sehr nach Doro an. Mal was runterladen.

Vorgestern gings dann mit der Fähre nach Visby auf Gotland. Zur medeltidsveckan (Mittelalterwoche).
Die Ueberfahrt auf der Fähre war ein Erlebnis. Oben auf dem Deck zu stehen, die Sonne scheint, es geht ein mörderischer Wind und aus dem MP3-Player dröhnen Beseech "Everytime i die", ASP "Ich will brennen" und In Extremo "Liam" und man fuehlt sich wie ein nordischer Gott.
Was die Unterkunft auf Gotland betroffen hat hab ich mich keinerlei Illusionen hingegeben. Ich bin gleich zum Campingplatz gegangen. War ok dort. Nur, dasz man fuer die Dusche zahlen musz hätte mir einer sagen können.
Entweder ist die Medeltidsvecka krank oder genial. Ich glaub, ich bin fuer beides. Wenn man normal angezogen ist, kommt man sich dort furchtbar fehl am Platz vor. Leute, die nicht in Leder und Jutte gekleidet sind, sind dort in der Unterzahl. Es gab haufenweise Rittertuniere, Konzerte (Cultus Ferox sind dort täglich mehrmals aufgetreten) und einen Markt auf dem man jeden erdenklichen Mittelalterkitsch bekommen hat. Ich hab mich stark zurueckhalten muessen, um nicht irgendwas zu kaufen, wofuer ich mich später genier.
Das interessanteste (fuer mich) hat sich in dem dortigen (historischen) Museum befunden. Im Stiegenhaus stand eine Maschine, mit der man sich verschiedene schwedische Dialekte und Sprachbeispiele aus umliegenden Ländern anhören konnte. Ich hab gemerkt, dasz die Leute leichter zu verstehen waren, je weiter aus dem Sueden sie gekommen sind. Hat sich bisher auch hier in Malmö bestätigt. Die Leute hier sind leichter zu verstehen, als die in Stockholm.
Auf meinem Zwischenstop in Stockholm bin ich nicht umhingekommen, mir ein paar Bucher auf schwedisch zu kaufen. Fragt ja nicht wie viele und wieviel es gekostet hat.

Was werde ich an Schweden auszer dem Joghurt noch vermissen? Die schwedischen Göttinen, die einem alle paar Meter ueber den Weg laufen. Und es sollte verboten werden, dasz die BH-Skala bei C anfängt.

Was ist morgen? Samstag der 12. August. Und was ist da? Mera Luna. Ich halt es kaum noch aus. Ich will abhuepfen. Oder um es mit ASP zu sagen (wie schon erwähnt) "Ich will brennen".

Sonntag, August 06, 2006

Gymnasium

Falls es jemanden interessiert, ich geh wieder in die Schule... und nein, ich nehm keine Drogen!
Die Erklärung ist, dasz ich in einem Vandrarhemmet untergebracht bin, dasz in den Sommerferien in einer Schule eingerichtet ist. Im Östra Real Gymnasiet falls es jemanden interessieren sollte.
Genauer gesagt bin ich dort in der Turnhalle untergebracht. Zumindest fuer zwei Nächte. Die nächsten zwei bekomm ich ein (Klassen-?)Zimmer. Ein bisschen Luxus musz schon sein.
Obwohl die Turnhalle auch nett ist. Ich mein, wer kann schon von sich behaupten in einer Stockholmer Turnhalle zusammen mit zwei Finninen einem Italiener Schwedisch beigebracht zu haben. Sicherlich einer der Höhepunkte der Reise. Und die Mädels kannten sogar Apocalyptica. Genau fuer sowas mach ich meine Reisen.

Hab gerade mal geschaut, wies mit Plätzen in einer Unterkunft auf Gotland aussieht. Ich hab die Wahl zwischen 2100Skr fuer zwei Nächte in einem Hotel oder 390Skr fuer den Campingplatz. Tendiere momentan stark zum Campingplatz. Wetter soll nicht so schlecht werden.

Ich weisz jetzt schon, was ich an Schweden am meisten vermissen werde. Nämlich die Yoggi-Joghurts in der Einliterpackung (wie bei uns die Nömmilch). Jättegod och mycket, hat aber bei einem Liter 850kcal. Ich zwick momentan ein so ein Packerl am Tag weg, aber bei meinem Herumrennen von 8-12 Stunden am Tag kann ich mir sowas erlauben. Obwohl, wen interessieren Kalorien?

Samstag, August 05, 2006

Berge(n)

Gestern gings dann nach Bergen.
Aber nicht bevor ich im Perminalen noch gefruehstueckt (toll, ein Wort mit zwei "ue") hab. Dort kamen mir dan zwei Erkenntnisse. Eine ist eigentlich nur eine Erweiterung einer anderen.
Die eine war die Tatsache, dasz mir anscheinend fuer die skandinavischen Kæseschneider irgendein Talent fehlt. Dadurch wurde es leider nix mit dem Geitost.
Die andere ist, dasz ich zur norwegischen Armee will. Warum? Ich schætze noch nie hat ein Tarnanzug so gut ausgesehen, wie bei den beiden blonden Soldatinen. Unser Bundesheer macht definitiv was falsch.

Die Fahrt von Oslo nach Bergen wird im Lonely Planet beschrieben, als eine Fahrt, die einem alle zukuenftigen Bahnfahrten ruiniert. Und ich wuerde sagen, sie haben recht. Die Landschaft ist einfach ein Wahnsinn. Musz man mal gesehen haben. Ich werd die Fahrt irgendwann noch mal machen.
In Bergen gabs mal wieder ein lustiges Bettsuchen. Erste Jugendherberge hat den ueblichen skandinavischen Schmæh noch ein wenig weitergetrieben. Næmlich die Rezeption bis 17 Uhr geschlossen. Habts mich doch...
Bei der næchsten war alles voll. Eigene Beruhigung: So grosz war die nicht. Als næchstes steht næmlich das YMCA auf der Liste. Mit 200 Betten. Gissa vad? Rat mal was? Jawohl, voll. Aber sie waren wenigstens noch so nett, mir eine andere Jugendherberge zu nennen, die gleich um die Ecke war. Vierte Jugendherberge, endlich ein Bett. Juhu.
Auszer einmal durch die Stadt schlendern ging sich an diesem Tag nicht mehr viel aus. Die beruechtigten 16 Uhr. Trotzdem, die Stadt ist auf jeden Fall sehenswert. Vor allem die alten Holzbauten in Brygge.
Falls jemand in Bergen Fruehstuecken will, empfehle ich das Kaffehuset in der Jernbanestation. Super Schockolade.
Eine Eigenart der Bergener ist, dasz jede Wiese (vor allem die in Næhe einer Festung oder Ruine) bei Sonnenschein zum Sonnenbaden genutzt wird.
Beim Warten auf den Nachtzug hab ich dann mit ein paar interessanten Leuten geredet. Ein Mædel aus Seoul, die in Dænemark ein Auslandssemester gemacht hat und die ich schon auf der Hinfahrt getroffen hab. Und einen Italiener mit sehr mæszigem Englisch, der einen Tag in Bergen war und wieder nach Oslo zurueckgefahren ist, um seine Verlobte abzuholen, die ein Problem mit ihrer Visakarte hatte. Ziel der beiden war das Nordkap. Will auch dort hin.

Sonstige Punkte:
Anscheinend ist der am meisten verbreitete Handyanbieter "3". Warum auch immer.

Preisfrage: Was ist das hæufigste Wort in einer Kirche?
Antwort: Amen.
Andere Preisfrage: Was ist das hæufigste Wort in einer skandinavischen Kirche?
Anwort: Stængd (geschlossen)

Die automatische Tueren in der Bahn haben anscheinend die Eigenschaft Menschen zu Viechern zu machen. Die Bewegungssensoren sind ueber der Tuer angebracht, haben aber eine kleine Zeitverzøgerung. Was dazu fuehrt, dasz die Leute mit erhobenem Arm vor dem Ding herumwacheln. Was sie letzten Endes wie einen Affen aussehen læsst.

Soviel dazu. Momentan warte ich hier in Oslo drei Stunden auf meinen Anschluszzug nach Stockholm. Bin schon gespannt. Werde mich dann von dort wieder melden.

Mittwoch, August 02, 2006

Huebscher Gjetost?

Bevor ich anfange møchte ich darauf hinweisen, dasz ich gerade in Norwegen bin und daher "oe" durch "ø" und "ae" durch "æ" auf meiner Tastatur ersetzt sind und daher ausgiebigst gebraucht werden. Ich mach mich doch nicht freiwillig umstændlich fertig.

Gewesenes:
Vorgestern gings mit dem Zug in aller Herrgottsfrueh (ich glaub selbst der steht nicht um fuenf auf) von Gøteborg in Richtung Oslo.
Hab ich schon erwæhnt, dasz es Schweden gibt, die sich nach Genusz eines Øls furchtbar ueber den englischen Namen "Gothenburg" abhaun kønnen? Das nur so nebenbei.
Im Zug an der Grenze von der Inquisition... æhm, ich mein natuerlich, den Zollbeamten ausgequetscht worden. Unter anderem mit der Frage, ob ich mit den beiden Mædels daneben zusammen reise. Eine war aus Deutschland, hat aber fuenf Jahre in Wien studiert, die andere war aus dem geographischen Dunstkreis von Wien. Die beiden hatten den festen Vorsatz innerhalb dieser Woche noch rauf zu den Lofoten zu fahren. Na dann... Viel Glueck!

Ankunft in Oslo war eher hundig. Es schuettet wie aus Wasserschaffeln. Auf Harald wird daher gepfiffen, ich nehm mir was in der Stadt. Bin ich froh, dasz ich mir das Ganzkørperkondom (besser bekannt als Regenschutz) gekauft hab.
Erste Adresse. Nettes Mædel, duerfte dort in dem Gebæudekomplex gearbeitet haben. Vandrarhemmet? Keine Ahnung. Adresse stimmt aber. Mir schwant schlimmes. Anderer Typ bestætigt meinen Verdacht. Das Vandrarhemmet wurde vor zwei Jahren aufgeløst. Was lernen wir daraus. Nimm keinen Lonely Planet mit, den du letztes Jahr gekauft hast.
Ich hab jetzt die Wahl. Christen oder Militante. Soll heiszen: YMCA ("I'm gonna stay in the YYY M C A") oder das Perminalen (ein Hotel das urspruenglich fuer Soldaten gedacht war, aber inzwischen fuer alle zugænglich ist).
Entscheidung: Wenn ich mir schon keine Bundesheerbock gekauft hab, musz ich doch wenigstens im Soldatenhotel uebernachten. Komme in Erwartung eines uniformierten Empfangstypen dort an. Denkste. Dame um die fuenfzig im Hosenanzug. Von Militær keine Spår. Soll mir recht sein. Bett gibts nur fuer zwei statt drei Næchten. Nehm ich trotzdem. Will nicht mehr in den Regen raus. Notfalls kann ich immer noch zum Harry ausweichen.
Die Zimmer sind verdammt gut. Kommen fast an den Schanzenstern Altona ran. Ein anderer Typ (erstes und bisher einziges Soldatenanzeichen) ist da. Soll sein. Inzwischen hats zu regnen aufgehørt. Die Tatsache, dasz Montag ist, hørt sich leider noch ein paar Stunden lang nicht auf. Was daran so tragisch ist? Museen sind zu.
Trotzdem durch die Stadt gehuepft.

Wichtigste Punkte des zweiten Tages:
Bett bleibt mir fuer die dritte Nacht erhalten. Passt. Musz ich morgen Frueh nicht vom Harald herunterrennen. Auf den Ost wird gepfiffen. Dazu gleich mehr.
Schrei gesehen. Ja das geht, auch ohne Drogen. Ich mein den von Munch. Nationalgallerie und Historisches Museum haben freien Eintritt. Find ich gut. Fotographieren ist in der Gallerie verboten. Find ich weniger gut.
Das "Norsk Folkmuseum" hat dazu gefuehrt, dasz der Entschlusz steht, mir irgendwann in Skandinavien ein Blockhaus zu bauen um dort zu wohnen.
Frammuseet war verdammt interessant. Næchstes Jahr gehts mit Hundeschlitten in die Arktis... Ob ich ein Interrailticket dorthin bekomme?
Anmerkung: Wenn du in deinem Zimmer zwei norwegische Idioten und zwei verdammt huebsche Mædels findest: Sag den ersten sexuellen Schwachsinn, der dir in den Sinn kommt. Norwegerinnen sind promiskuitiv veranlagt und wollen mit dir ins Bett. Allerdings lehne ich bei kleinen Kindern eher ab.
In Oslo geht die Sonne um diese Zeit gegen viertel Elf unter. Ist schwer in Ordnung. Spart sicher einiges bei der Stromrechnung. So langs Sommer ist.
Essen hier kostet mindestens das doppelte von dem was es in Østerrike kostet. Kebab gibts um 45 Nkr (~8€). Verhungern ist hier definitiv eine budgetære Entscheidung fuer die Allgemeinheit.
Es gibt Stædte die haben bei Nacht verdammt tolle Ansichten zu bieten (Paris, Berlin, Wien...). Wenn in einer Stadt Hauptbahnhof zu den besten Dingen gehørt, ist das eher weniger berauschend.

Heutige Punkte:
Sandalen mitzunehmen war meine intelligenteste Idee seit langem. Auch wenn Mami anderes behauptete und es hier von einer Sekunde auf die andere zu regnen beginnen kann. Wer braucht schon BH-Stiefel.
Reservierungen im Zug von Oslo nach Bergen rechtzeitig buchen. Soll eine der schønsten Zugstrecken der Welt sein. Bin gespannt. Hab grad noch einen Platz bekommen. Der Australier in meinem Zimmer nicht mehr. Schadenfroh? Wer? Ich?
Kleidung trockenbuegeln kann eine dumme Idee sein. Mehr sag ich nicht dazu.

Edith wirft kurz was ein:
Nie ist die automatische Speicherfunktion von blogger.com so wertvoll, wie wenn man einen Haufen geschrieben hat und auf einmal der Fokus auf dem Log-out-Fenster liegt und man die Entertaste drueckt.
Ediths Ende

Weitere Punkte:
An Herrn J.: Kann es sein, dasz ein sogenannter "geitost" gemeint war? Das wære næmlich ein Ziegenkæse. Ist auch braun und gibts in Ziegelform im Kiwi (norwegischer Supermarkt; die Namensfindung hat wahrscheinlich einen Berg verbotenener Substanzen beinhaltet). "Gjetost" gibts glaub ich nicht. Høchstens "Gjeterost" was so viel wie Hirtenkæse bedeuten wuerde.
Hab ich schon mal "Liberty Meadows" erwæhnt? Verdammt genialer Comic. Hier gibts die ersten zwei Bænde zu kaufen. Versucht mal die in Østerrike zu bekommen... Allerdings: Die Dinger durch halb Skandinavien mitschleifen. Keine Lust. Ich geh eine Runde weinen.
Um auf die huebsche Rezeptionistin zurueck zu kommen: Ich bin hier in Skandinavien. Wenn ich huebsche Mædels sehen will stell ich mich mit einem Klicker (Axewerbung) auf einen Platz und frag mich, ob ich vor Ende des Tages wieder bei "0000" angelangt bin. Ubrigens ist mir Norwegen in dieser Hinsicht lieber, da mehr Abwechslung im Aussehen vorhanden ist. Finde ich. Ich nehm aber auch Schwedinen. Keine Panik.

Elchzæhler: 5 (alle lebendig und wohl auf)