Mittwoch, September 14, 2005

Preußische Schnellkurse

Es wird mal wieder Zeit ein paar Schwänke aus meinem Leben unter das Volk zu werfen... auch wenns keinen interessiert. Denn das interessiert wiederum mich nicht.
Nachdem wir das geklärt hätten, können wir in medias res gehen.

Letzte Woche gab es einen kleinen Ausflug nach Wildalpen (irgendwo in der Steiermark (apropos Steiermark: warum hängen in Wien Plakate für die Klasnic?)). Ein paar nette Kurven auf dem Weg dorthin und nur zwei mal auf die Gegenfahrbahn gekommen (ich war so von der Landschaft fasziniert). Wildalpen selbst hats dann mit einem Täuschungsmanöver probiert, und mich fast auf den normalen Campingplatz gelockt, statt zu den Naturfreunden (wer will den schon zu denen).
Mein Zelt war dann natürlich das Beste, Schönste, Tollste und überhaupt und sowieso. Und ich durfte Herrn Os 400€-Biwak bewundern. Sein Gepäck wurde allerdings bei Herrn J. untergestellt. Da kommt man sich mit seinem 155€-Zelt, bei dem man seine Sachen selbst unterbringen kann und muß, natürlich klein und unbedeutend vor.
Ein Lagerfeuer konnte ohne Tote und nur wenigen Schwerverletzen in Gang gebracht werden (dank meiner fachkundigen Hilfe; die haben ja alle keine Ahnung...). Gegrillt wurde dann natürlich in alter Naturburschenmanier auf dem Spirituskocher. Und für die Beleuchtung sorgte eine Spirituslampe. Herr O. und Herr J. fanden es schließlich unumgänglich, zwei Flaschen Wein zu massakrieren (wenn mans braucht...). Wenn dann auch noch ein paar Deutsche auf dem Gelände herumkrebsen, kommt man schnell auf ein paar Forderungen, wie beispielsweise, daß wir Preußen zurückhaben wollen. Im Gegenzug dazu hätten sich besagte, bereits leicht alkoholisierte Herren auch mit Wein zufriedengegeben. Daß mein Schlachtruf "Wein oder Preußen" so einen Anklang finden würde, hätte ich nicht gedacht. Am Schluß gabs dann noch ein Steckerlsteak (im Prinzip ist das das selbe wie ein Steckerlbrot, nur halt mit Steak und ohne Brot) das keiner haben wollte. Kaum hatte ich mich bereiterklärt, mich dafür zu opfern und kundgetan, daß dieses um Welten besser schmeckt, als das in der Pfanne gebratene, meinte auch schon Herr O., daß er unbedingt kosten wolle...
Die Kurven auf der Heimfahrt gingen schon um einiges besser, als am Vortag. Was ein wenig Übung und einmal darüber schlafen ausmachen können.

Kommen wir zum heutigen Tag:
Mittwoch. Arbeitstag. Freudensprung.
Und die seltsamen Leute stehen auch schon wieder Schlange.
Wie zum Beispiel das Mädel, das in 10 Minuten einen Schnellkurs in Excel will, da sie das bei einem Vorstellungsgespräch benötigt.
Oder das Mädel, das eine Datei auf eine CD brennen will. Ist ja nix ungewönliches, daß die Leute nicht wissen, wie man brennt. Aber daß man sich auf seinem eigenen Laptop nicht auskennt...
Aber es gibt auch nette Erlebnisse:
Wie die Chinesin, der man den Akzent extrem anhört, die in der Unibibliothek anruft und mittendrin im schönsten wiener Dialekt sagt: "...ah, soo is des..."
Oder das Mädel deren Kopierkarte nicht funktioniert, fragt ob sie meine für zwei Kopien haben kann, da sies eilig hat, mir nachher die Karte und zwei Euro in die Hand drückt und abzischt. Ok... gut... wieder was verdient.

Fragen, auf die keiner eine Antwort will:
Wenn man mit Ohrstöpseln vom Donauturm springt, macht es ein Geräusch, wenn man unten aufklatscht?