Freitag, Mai 21, 2010

Überstunden im Jacuzzi

Um mal bei meinem letzen Post fortzusetzen. Meine beiden Vorträge am Freitag sind gut gelaufen. Es waren Leute anwesend und es wurden nachher sogar Fragen gestellt. Ich sehs daher mal als Erfolg an.
Ansonsten hab ich das Gefühl ich hab in Rzeszow permanent gegessen. Frühstücksbuffet, Kaffeepause am Vormittag, Mittagessen, Kaffeepause am Nachmittag, Abendessen. Konferenzen sind die reinste Mastorgie. Fährt dort eigentlich irgendjemand wegen der Vorträge hin?
Aber ich hab dann im Pool ein wenig dafür gebüßt. Mein Kollege, Herr D. meint zwar ich sei wahnsinnig, weil ich eine Stunde durchgehen meine Längen gezogen hab, aber irgendwie muß ich den Ballast aus polnischem Essen, so gut es auch war, wieder los werden.
Der erste fresstechnische Höhepunkt waren am Donnerstag das Grillen am Campus der dortigen Hochschule am Donnerstag Abend. Zu essen gab es gegrilltes Fleisch und Gemüse, Salatplatte, Kaltes Buffet und als Nachspeise Kuchen mit Kaffee. Dazu Musik von einer polnischen Liveband, die problemlos auf einem österreichischen Dorffest hätte aufspielen können. Der zweite und tatsächliche Höhepunkt war das Galadinner am Freitag im Schloss Lancut (Landshut). Man beliebte ein viergängiges Dinner im Ambiente des schlosseigenen Ballsaales zu sich zu nehmen mit anschließendem Kaffee. Die wirklich hungrigen Heuschrecken haben sich danach noch über die Obstschalen hergemacht, welche vermutlich nur zu Dekorationszwecken auf dem Tisch platziert waren. Anschließend gab es noch eine kleine Präsentation über den Konferenzort des nächsten Jahres: Yokohama. Ich glaub ich muß noch ein Paper für nächstes Jahr schreiben.
Rückreise war dann am Sonntag. Der Flughafen in Rzeszow hat immerhin zwei Gates an denen pro Tag etwa fünf Flugzeuge ankommen. Der Flughafen rechnet sich wahrscheinlich auch nur, weil das Militär dort mitmischt. In Warschau gabs dann für mich einen fünfstündigen Aufenthalt. Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, daß am Flughafen im Duty Free Shop alles billiger ist? Schweineteuer ist das Zeug dort. Und das Essen ist dort auch nicht besser. Herr D. hat für ein Mikrowellengulasch mit Reis und Salat 18 Euro bezahlt. Ich war so vorausschauend, mich in der Früh beim Buffet ordentlich vollzufressen.
Übrigens ist das jetzt meine absolute Lieblingsart den Tag zu beginnen. Nach dem Aufstehen für eine halbe Stunde in den Pool und danach zum Frühstücksbuffet. Der Tag kann kaum noch besser werden.
Von Warschau nach Wien gings dann schließlich am Abend mit der AUA. Neben mir saß ein Mädel, etwa Ende 20, das ganz vertieft in ein Sudoku war. Wie das Flugzeug dann losrollte, fing sie auf einmal an etwas seltsam zu werden und ziemlich heftig zu atmen. Die Diagnose war ziemlich schnell erstellt: Flugangst. Wie sich in dem nachfolgenden Gespräch herausstellte, hat sie den absoluten Traumjob dafür: Bei der UNO in Bratislava und muß zweimal pro Monat mit dem Flugzeug verreisen.

Zurück in Wien hat mich der Arbeitsalltag wieder. Ist es möglich, eine Künstliche Intelligenz in drei Monaten zu programmieren, wenn man noch nicht mal genau alles definiert hat und noch dazu die Urlaubsmonate dazwischen liegen? Der Stuß, der manchmal auf der Uni umgeht ist sagenhaft.

1 Comments:

Blogger guest said...

Von Rzeszow gibts eine Direktverbindung nach New York.

1:21 AM  

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