Sonntag, Februar 25, 2007

Sex (auf Hirnwichserart)

Wie sieht mein Sonntag morgen normalerweise aus? Ich wache irgendwann zwischen neun und zehn auf und dreh das Radio auf. Da läuft zu dieser Zeit auf Ö3 (ich werd mich jetzt sicher nicht rechtfertigen) "Frühstück bei mir". Hin und wieder ist dort jemand interessanter zu Gast. Die beste Sendung war die mit Thomas Müller (kriminalistischer Profiler, falls den jemand nicht kennt). Heute war dort die Frau Freud... ähm, ich meine Frau Gerti Senger zu Gast.
Kurzer Einwurf: Es ist immer wieder interessant einer Psychologin auf die Finger zu schaun und ein wenig zu interpretieren. Da bestätigt sich immer wieder aufs Neue die Erkenntnisse, daß ein ordentlicher Knall Voraussetzung für einen Psychologen ist. Das nur als kleine Erklärung warum ich überhaupt was darüber schreib.
Es war echt interessant zu sehen (ok, hören, Macht der Gewohnheit) was sie da so von sich gegeben hat. Ein typischer Fall von "Mehr Schein als Sein". Sie hat mit unglaublich vielen Worten unglaublich wenig gesagt. Beziehungsweise war sie teilweise auf einer sehr abgehobenen Metaebene. Wenn sie ihre Sachen auch so ihren Klienten erklärt würde es mich nicht wundern, wenn diese nachher keine Ahnung haben, was sie gesagt hat. Obwohl, wenn die sich dann nachher zusammensetzen um darüber zu reden, hat sie auch ihr Ziel erreicht. Gefinkelt!
Allerdings traue ich ihr diese "Um mehrere Ecken zum Erfolg"-Strategie nicht zu.
Ich schätze der Grund ist ein viel einfacherer. Und materiellerer. Nämlich pekunierer. Zuerst verwirrt sie die Leute und dann bietet sie ihnen einen Ausweg aus ihrer Verwirrung. Und das über viele viele Sitzungen.
Eine kleine Bemerkung noch am Rande. Für viele Menschen ist es zu mühsam oder sie haben Angst davor, ihre Persönlichkeit zu ändern. Aber genau das ist bei vielen Menschen notwendig, wenn sie an ihrem Verhalten etwas ändern wollen. Ein Gespräch mit ein paar Freunden wird da in den seltensten Fällen ausreichen. Ein wenig Introspektion wäre auf jeden Fall angebracht.

Kommen wir zu was anderem. Am Freitag war wiedermal Dienst im NIG. Fräulein A., welche nach mir Dienst hat, hat sich Zeitausgleich genommen. Also Bahn frei für Fräulein S. Diese hat noch nie im NIG oder im AAKH Dienst gemacht. Und dabei hat sie zur selben Zeit angefangen wie ich. Und das sind immerhin zweieinhalb Jahre.
Wieso darf immer ich die Leute anlernen? Weil ich so nett bin? Mein gewinnendes Wesen? Meine überragenden, didaktischen Fähigkeiten? Alles zusammen? Ich tippe auf letzteres.
Aber dafür hat sie behauptet, sie macht gewissenhaft ihren Dienst im UZA. Alle halben Stunden Raumwechsel. Und sich auf das Sofa zu legen, würde ihr nie einfallen. Eine Vorzeigeangestellte.

Ach ja, ich hab ja von dem Mädel erzählt, daß mir im Museum von World of Warcraft vorgeschwärmt hat. Ist nicht spurlos an mir vorübergegangen. Ich hab mir zum Glück nicht World of Warcraft zugelegt, aber Spellforce wurde mal wieder ausgegraben. Die Rückfälligkeit dauerte zum Glück nicht allzu lange. Das der Museumsdienst alte Süchte wecken kann, hätte ich nicht gedacht.
Aber wie war das bei dem Versuch von Alexander (Nachname, nicht Vorname). Die Ratten, die in einem einfachen Gitterkäfig ohne Beschäftigung saßen, haben sich niedergekokst, während ihre Kollegen aus der "Freilandhaltung" die Drogen nicht anrührten. Wenn wir in Amerika wären, würde ich das Museum jetzt verklagen (Positiver Effekt: Den gstopften Seipel schröpfen; Negativer Effekt: Ich hab mein Selbstwertgefühl und meinen Verstand auf amerikanische Art verloren).

Freitag, Februar 16, 2007

Von Nerds und Männern

Sitze mal wieder im NIG. Bin mal wieder bei der Arbeit. Der einzige Unterschied zu sonst ist, daß ich mich nicht aufraffen kann irgendwas zu lernen oder sonstwas sinnvolles zu tun. Ich wünsch mir schon fast, daß irgendjemand kommt und mich was fragt damit ich irgendwas mache. Interne Motivation zum lernen ist keine vorhanden. Aber wies halt so ist, wenn man sich was wünscht... vergiß es. Bin in fast zwei Stunden nur einmal gefragt worden.

Grund für das alles sind die Nachwirkungen von gestern. Elf Stunden Dienst im Museum. Ich schätze von den elf Stunden hab ich acht Stunden nur geredet. Wenn man bedenkt, daß das eigentlich verboten ist und die restlichen drei Stunden Pause waren (obwohl... da gabs auch einige Unterhaltungen) ist das ganz beachtlich.
Die Unterhaltungen waren durchaus interessant. Und teilweise sehr unerwartet. Die Unterhaltungen beim Tagdienst wurden mit einer Kollegin über Themen wie Gott, Sinn des Lebens und die menschliche Psyche begonnen.
Die andere spielt exzessiv World of Warcraft. Hab gedacht, ich spinn. Ich konnte aber glücklicherweise die Berichte über Instanzen und Gegenstände ergattern in Grenzen halten. Keine Lust auch noch dieser Sucht zu verfallen. Sie meinte außerdem, daß sie noch andere soziale Kontakte hat. Hab mir schwer getan, ihr zu glauben. Was ich ihr aber zugute halten muß ist, daß man ihr den Nerd (die Nerd?) nicht angesehen hat (gibts eigentlich eine brauchbare deutsche Übersetzung von Nerd?).
Das Thema der Unterhaltung hat sich aber ziemlich schnell geändert. Im Pausenraum liegt nämlich seit ein oder zwei Wochen eine Buch mit dem netten Titel "Männer wollen nur das eine" (nein, nicht das was ihr glaubt, es geht ums "recht haben"). Da sich die Autorin furchtbar in Allgemeinplätzen ergeht, hat es haufenweise Gesprächsstoff geliefert. Wer gerade auf Pause war, hat ein paar Kapitel gelesen und den anderen beiden darüber berichtet. Auch eine Methode wie drei Leute schnell ein Buch lesen können.
Außerdem fand sich im Pausenraum auch noch ein Seitenblickemagazin. Hat genug Gesprächsstoff für eine Unterhaltung mit einem anderen Mädel gegeben. Sich über die Schwachsinnigkeit von sowas aufzuregen ist immer lustig.
Die interessanteste Erfahrung des Tages gabs dann aber mit meiner Lieblingsführerin. Nämlich, daß auch Ermahnungen von Angestellten eine interessante Unterhaltung hervorbringen können. Aufgefallen war sie mir schon des öfteren in der Gemäldegallerie durch ihre enthusiastische Gestik. Der Näherungsalarm bei den Bildern ist immer wieder begeistert von ihr. Gestern hab ich zuerst ihre Gruppe ermahnt, daß sie sich nicht auf die Glasvitrine aufstützen sollen. Als sie mit der Führung fertig war, hab ich sie dann noch gefragt, ob sie weiß, daß nur sieben Personen auf einmal in die Kultkammer des Ka-Ni-Nisut rein dürfen. Daraus wurde dann eine interessante Unterhaltung. Außerdem wußte sie aus irgendeinem Grund, daß die eine Frau, die während unserer Unterhaltung in einer Gruppe vorbeimarschiert ist, die amerikanische Botschafterin ist.
Am Abend wurde dann ein Fixangestellter eingeschult. Macht man auch nicht alle Tage. Ist Portier im Völkerkundemuseum und wollte seinen Arbeitsbereich erweitern.
Die Unterhaltung mit einem weiteren Mädel am Abend war ebenfalls interessant. Sie hatte eine brauchbare Meinung (Herr der Ringe ist fad) einen guten Modegeschmack (sie war brauchbar angezogen) hatte aber trotzdem keine Ahung was andere Frauen mit dem jeweiligen Anzug aussagen wollen. Gemeint war eine Frau im Sakko, Rock aus der Kategorie "etwas breiterer Gürtel" und Fuck-me-Boots. Genau das richtige für einen Museumsbesuch.

Dienstag, Februar 13, 2007

Big Billa, Big Bauernfänger

Ok, ich hab ja nur darauf gewartet, daß ich sowas mal sehe. Auf sowas ist das ja angelegt. Beim Billa gibts ja die Aktion, daß man mit dieser Vorteilskarte einige Dinge um ein paar Cent billiger bekommt. Da hängt dann beim Regal ein Schild, wo der verbilligte Preis in Schriftgröße 48 oben steht. Klein daneben steht dann der Preis ohne Vorteilskarte. In Schriftgröße 10.
Wie ich heute beim Billa war stehen vor mir zwei Kinder an der Kassa, die sich ein paar Chips kaufen wollten. Die haben natürlich nur den groß angeschriebenen Preis gesehen, hatten aber keine Karte. Und nicht genug Geld für die drei Packerln zum regulären Preis. Gekauft haben sie dann zwei Packerln zum üblichen Preis.
So weit ist der Billa also schon, daß er zu solchen Mitteln greift, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wenns ihnen auf die paar Cent ankommt, die sie kleinen Kindern abknöpfen können...
Was sagt der Hausverstand? Geh woanders einkaufen!

Was ist mir in den letzten Tagen sonst noch aufgefallen?
Erinnern kann ich mich nur an die tollen Antworten auf der ÖH-Seite. Es ging um Auskunft über die ÖH-card:

Fragen zur ÖH-Card?
Wer bekommt die Karte? Wie bekomme ich die Karte? Wie lange gilt sie? Werden alle datenschutzrechtlichen Regelungen eingehalten? …

Das war die direkte Antwort: "...". Aber Anrufen und Email kann man schreiben...
Warum schreiben die das nicht gleich auf die Seite? Telephonieren die so gerne? Gebührenpflichtige Nummer ist das keine. Also kommt nur ein fauler Webseitenersteller in Frage... Ich sags gleich, wir warns nicht!

Kommen wir zum Geld (Pecunia olet!):
Gestern war ich bei der Pensionsversicherungsanstalt. Ich hätte nicht gedacht, daß ich so ein versicherungstechnischer Sonderfall bin. Nur weil ich 27 bin, studiere, zwei Jobs hab, die jeweils unter der Geringfügigkeitsgrenze sind, zusammen aber drüber und bei der BVA Kranken- und Sozialversichert bin (war ich bei meinem Vater, ist ausgelaufen und ich hab mich dort weiterversichtert). Nur die haben das einfach an die PV weitergeschickt. Warum sagen die nicht gleich, daß ich zur PV gehen soll?
Toll wenn sich die, deren Job sowas ist, nicht auskennen. Aber ein kleiner Otto Normalhupfer soll dann den Durchblick haben. Bin ich froh, daß Mami bei einer Versicherung gearbeitet und ein wenig Ahnung hat.

Anderer pekuniärer Punkt: Eine Verlassenschaft kann teuer sein. Zum Beispiel 7800 Euro allein an juristischen Kosten und Steuer. Der Finanzminister kann sich beispielsweise bis zu 17% einer Lebensversicherung behalten. Da fragt man sich dann, wozu sowas eigentlich gut ist. Blutsauger.

Ach ja, die Superbowl. Die erste halbe Stunde war super. Die zweite zum vergessen. Die Bears sind nicht mehr aus der Defensive rausgekommen. Verdient verloren. Und das nach diesem Kickoff-Touchdown...

Sonntag, Februar 04, 2007

Ein XLI Bier?

Auch wenns in unseren Breiten keinen interessiert, heute Abend (eigentlich Nacht) steigt in Miami die 41. Superbowl. Gegenseitig weichklopfen werden sich die Indianapolis Colts und die Chicago Bears.

Erkenntnis zwischendurch: Ich denke, daß Football zu kompliziert und bei uns zu wenig verbreitet ist, als daß er bei uns Fuß fassen könnte. Das mit dem kompliziert wirft allerdings die Frage auf, warum er sich dann bei den Amerikanern durchsetzen konnte. Wahrscheinlich hat einmal einer begeistert gejubelt und die anderen haben, ohne eine Ahnung zu haben, einfach mitgemacht. Ein Trend wurde geboren.

Dachte mir, ich werde mir mit Herrn J. (er ist schuld an der ganzen Sache... so) das ganze geben. Nach einem kurzen Anruf heute wurde es auf eine Aktion mit Herrn O. ausgedehnt, der aber nicht so lang bleiben wird. Er muß morgen arbeiten. Ich übrigens auch. Das hält mich aber von nichts ab.
So ein Ereignis muß natürlich stilgerecht begangen werden. Soll heißen, mit Pizza, Chips und Cola. Hat hier jemand dekadent gesagt? Nicht? Schade, er hätte recht gehabt. Einmal im Jahr muß sowas sein.

Die Besorgung der genannten Artikel geschah im Billa am Praterstern. Zur Erklärung: Wenn man am Sonntag Nachmittag bis Abend bei dem Billa dort kein Bier kauft, ist man ein Außenseiter.
Kauf also dort besagte Sachen ein und denke mir, ich nehm noch für die Herrn J. und O. zwei Dosen Bier mit. Ich war schon mehrere Male dort, bin mir aber das erste Mal nicht deplaziert vorgekommen. Bei der Kasse nimmt die Dame die eine Bierdose in die Hand scannt sie, schaut mich groß an und fragt: "Ein Bier?" Die glaubt einem anscheinend nicht, daß man nur ein Bier kauft. In dem Moment wußte ich, daß ich hier trotz Bier komplett fehl am Platz bin. Und daß ich vor der regulären Klientel dort Angst hab. Zwei Sekunden später hat sie das andere gesehen und fast erleichtert gemeint "Ah, da is no ans".

Ach ja, 2,5 Liter Cola kosten 1,39 Euro, 1,5 Liter kosten 1,49 Euro. Für einen Liter mehr zahlt man zehn Cent weniger.

Ein Feuerregen oder eine Sintflut wären vielleicht keine so schlechte Idee... Gott?

Freitag, Februar 02, 2007

Offizielle Eierrückgabe

Fangen wir bei letzem Wochenende an.
Es ging nach Jahren mal wieder in den Eislaufverein. Mit von der Partie war zuerst Fräulein V. und später gesellte sich noch Herr M. dazu.
Erfolgserlebnis des Abends: Mich hats nicht hingelegt.
Egoschub des Abends: Ich war nicht der Schlechteste.
Es hat aber trotzdem gereicht, daß ich mir bei einer Notbremsung vor zwei kleinen Kindern, die sich hingelegt haben, das Knie verdreht hab. Wenn mich Fräulein V. nochmal anweint, daß sie bei anspruchsvolleren Figuren hinfallen könnte, beiße ich sie ins Wadl.

Gestern Abend war... na wer erräts? Richtig, Museum.
Die erste Erkenntnis war, das man um halb sechs noch auswählen kann, wo man hin will. Um dreiviertel sechs sind nur noch die unbeliebten Sachen übrig. Und zwei Minuten vor sechs sind alle Posten besetzt und noch etwa fünf Leute übrig. Die dürfen dann einfach frei und ungebunden durch die Gänge schleichen. Ohne bestimmte Auflagen. Merken fürs nächste Mal.

Die Unterhaltung mit einer von denen war allerdings so ne Sache. Medizinstudentin. Will später bei einer Pharmafirma arbeiten. Ärztin ist ihr zu stressig. Wohnung und Essen zahlen ihr die Eltern. Den Job im Museum macht sie, damit sie sich im Edelfitnesstudio die 80 Euro Studentenmitgliedsbeitrag leisten kann. Da stand ich dann schon kurz davor, meinen Kopf wiederholt gegen eine Sarkopharg zu donnern. Es kam aber noch besser. Kochen, putzen, Wäsche waschen und dergleichen sind was für Putzfrauen. Und sie studiert Medizin, damit sie sich später eine Haushälterin leisten kann, die ihr diese Arbeiten abnimmt, weil sie ja viel wichtigere Dinge zu tun hat und ihre Arbeit ja mehr wert ist. Auf die Frage, ob sie Kinder haben will, meinte sie ja, um die kann sich dann das Kindermädchen kümmern. Das war dann der Punkt wo ich gewußt hab, daß die Diskussion jeglichen Sinn verloren hatte.
Will eigentlich irgendjemand mit sowas befreundet sein? Ich meine, wenn man nicht von dem selben Planeten wie sie kommt?
Ihr Kind wird wahrscheinlich so mit zehn den Schock seines Lebens bekommen, wenn es erfährt wer wirklich seine Mutter ist.

Fragen auf die keiner eine Antwort will:
Ist man moralisch dazu verpflichtet solche Personen zu einer Sterilisation zu überreden?

Heute war Prüfung. Nix besonderes.
Die Erkenntnis kam dann nachher. Ich wollte mich nur beim Peek & Clopenburg nach einem Hemd umsehen. Und währe fast in einen Winterschlußkaufrausch verfallen. Ich konnte mich mit Müh und Not zurückhalten. Bei dem einen Pullover wars aber verdammt hart. Allerdings hat das Mantra "50 Euro, 50 Euro" geholfen. Ich wart bis Mitte Frühling, dann gibts ihn um 30.
Ist das die weibliche Seite in mir. Ich ertappe mich nämlich immer öfter bei solchen Aktionen. Die Ausrede ist dann meistens, daß ich ja gut aussehen will. Wenn ichs mir lang genug vorsage, fang ich sogar an mir zu glauben.