Samstag, Dezember 31, 2005

Inter deum et diabolum semper musica est

Ich bin wieder zurück aus München und ich kann nur sagen, wer nicht mit war, ist selber schuld.

Gestern (30.12.2005) gings zum zweiten Mal am Jahresende in Richtung münchner Tonhalle. Dortiges angestrebes Geschehnis: Das Funkenflugfestival.
Heurige Aufstellung: Weto, Regicide, Fiddler's Green und Corvus Corax.

Um 8:22 gings mit dem Zug von Wien West auf direktem Wege ab nach München. Die ersten Schwierigkeiten gab es in St.Pölten, wo ein Pärchen meinte, es habe eine Reservierung für die beiden Fensterplätze, obwohl die nicht angeschrieben war. Der Typ auf der einen Seite war schnell bereit, den Platz zu räumen, aber die ältere Dame berief sich auf ihre Behinderung und das sie sich nicht wegbewegt. Die beiden amerikanischen(?) Mädels, die mit ihrem Deutschphrasenbuch von Lonly Planet versuchten mitzukriegen, was los ist ("Wir verstehen kein Deutsch"), waren irgendwie liab. Da der Schaffner anscheinend mit Englisch auf Kriegsfuß gestanden ist, hab ich mich halt geopfert und ihnen erklärt, was los ist. Das hat die Frage aufgeworfen, wie sinnvoll eine Einwegkommunikation ist, wenn man die Antwort des anderen nicht versteht.

In München gings dann zu einem Jugendgästehaus gleich neben dem Bahnhof. "Haben sie noch ein Zimmer frei für heute Nacht?" "Was hättens den gerne 1-, 2-, 4-, 6- oder 8-Bettzimmer?" Soviel zum Thema "Reservier, es wird alles voll sein" Ja, klar. Man muß nur Vertrauen haben. Danach gings ins Deutsche Museum. Wahnsinn. Im Keller, der alles andere als klein ist, haben die ein riesiges Bergwerk aufgebaut. Außerdem gibts noch Schiffe, Kutschen, Eisenbahnen, Flugzeuge in Originalgröße und auch sonst noch zu so ziemlich jedem technischen Thema haufenweise Dinge zum ansehen. Wenn jemand nicht weiß, wie er einige Wochen in München rumkriegen soll, soll er ins Deutsche Museum gehn.

Am Abend war es dann soweit. Ab in die Tonhalle zum Funkenflugfestival.
Den Beginn machten Weto. Wer von denen noch nix gehört hat, das ist der Ursprung und ein Nebenprojekt von Schandmaul. Es steht zumindest die halbe Schandmaulbesetzung auf der Bühne. Wenn jemandem Ton und Text von Schandmaul nicht hart genug sind, sollte derjenige mal kurz reinhören, wenn nächste Jahr das neue Album rauskommt. Und da das Festival von Schandmaul organisiert wird war klar, daß die fehlenden Mitglieder noch für einige Lieder (Teufelsweib, neues Lied vom nächsten Album, Herren der Winde, Walpurgisnacht und Der Letze Tanz) auf die Bühne kamen. Der Abend hat sich damit alleine schon voll ausgezahlt.
Die nächsten am Programm waren Regicide. Neue Band mit erst einem Album, aber die habens schon ziemlich drauf. Es sind zwar keine Partykracher dabei, aber die Musik kann einiges. Das Amazonpäckchen mit der CD wartet schon auf dem Postamt auf die Abholung.
Danach gabs eine Runde Fiddler's Green. Leute, Irish Folk kann unglaublich toll zum Abhüpfen sein. Ich sag nur "Halts Maul und tanz!"
Abschluß bildeten Corvus Corax die fast zwei Stunden für Stimmung sorgten.
Nach fast sechs Stunden geilem Konzert können einem dann schon Beine und Arme (vom Klatschen) wehtun. Um eine gewisse Willow zu zitieren: "Au, Au, happy but au"
Nächstes Jahr hoffentlich wieder!

Ach ja, aus gegebenem Anlaß: Gott Nytt År!

Mittwoch, Dezember 28, 2005

Vanillekipfozid und Halbschwester

Eine Woche ist um (mal wieder)... und was für eine Woche!
Aber alles der Reihe nach.

Letzen Donnerstag war am Abend mal wieder eine Runde arbeiten im KHM angesagt. Herr J. wollte mir dabei unbedingt Gesellschaft leisten. Wie üblich am Abend ging es in die Gemäldegalerie. Die dritte Person sollte die amtsbekannte Frau H. werden. Betonung liegt auf "sollte". Aus welchem Grund auch immer schien sie auf den Dienst zu husten und ward den ganzen Abend nicht gesehen. Also waren wir ganz alleine für die Sälle zuständig. Der Oberaufseher meinte dann, wir sollten unsere Pausen so einteilen, als ob wir zu dritt wären. Was im Endeffekt bedeutete, daß wir zusammen herumgerannt sind und darüber diskutierten, was man mit dem Geld vom Erlös so eines Bildes alles machen könnte.
Freitag gabs dann einen lustigen Tagesdienst im KHM. Mal wieder in der Gemäldegallerie (war ich ja schon lange nicht mehr). Koffer des Tages war ein fünfzig- bis sechzigjähriger Herr, der schon ein wenig schlechter gesehen hat, sich daher bei den Bilderklärungen sehr weit vorlehnte und so gelegentlich den Alarm auslöste. Meine Einstellung dazu: "Was solls... bloß nix antun". Als er dann aber bei einem Bild zwischen Wand und Seil, wo eine Lücke von etwa einem halben Meter ist, schon hinter der Absperrung stand, hab ich mich dann doch aufgeraft und ihn gebeten hinter der Absperrung zu bleiben. Seine Antwort: "Hier ist aber eh keine Absperrung". .. So eine Antwort erwarte ich mir von einem Fünfzehnjährigen, aber nicht von einem Fünfzigjährigen.
Am Samstag gabs einen lustigen Weihnachtsdienst im Theatermuseum. Sowas sinnloses (abgesehen vom Geld). Dienst war von zehn bis dreizehn Uhr. Warum wir ausgerechnet am 24.12. zu viert waren, weiß wahrscheinlich auch nur Frau H. (die andere H.). In den drei Stunden war genau eine Besucherin da. Sie ist um zehn gekommen und etwa 20 Minuten geblieben. Und das wars dann. Ich hab mich auf die Bank dort gelegt und bin sogar kurz eingeschlafen. Die andere Aufpasserin, die auch noch im Erdgeschoß war, hat sichs auf dem Sessel neben der Heizung bequem gemacht. Ach ja, vorher konnte ich ihr noch meine Krawattenknoten erklären. Wenns sie glücklich macht. Fazit: Zwanzig Eulen für eine Runde schlafen.

Über Weihnachten lass ich mich mal nicht aus. Nur so viel: Ich habs überlebt und es gab Berge von Vanillekipferln (von denen kaum noch was da ist). Es wird in den nächsten Wochen schwerstens im Fitnesstudio gebüßt.

Den seltsamsten Anruf seit langem bekam ich dann am Montag.
Vorgeschichte dazu: Meine Mama erzählt beiläufig zu Mittag, daß ihre Mutter zweimal verheiratet war. Aha...
Am Nachmittag ruft eine ältere Dame (der Stimme nach) an und will meine Mutter sprechen. Die übliche Leier, war noch die Frage, wer ich bin. Die Frage nach meinem Alter ist im allgemeinen für jemanden, den man nicht kennt, schon etwas ungewöhnlicher (und meine Antwort dürfte sie sogar leicht schockiert haben). Als sie dann aber noch fragte, ob meine Mama schon Schwiegermutter ist, wurde es dann aber schon ein wenig persönlich. Der Grund kam postwendend: Die Anruferin war die Halbschwester meiner Mutter. Aha... kurzes Erinnern... Ach... schau einer an.
Am Abend gabs dann ein kurzes zur-Rede-stellen. Nein, ich bin mit meiner Vermutung falsch gelegen. Auch mein Großvater war zweimal verheiratet. Schau einer an. Da soll nochmal einer sagen, die Ehen haben früher so toll gehalten...

Ach ja, zum Thema Weihnachten:
God fortsättning! (is ja schon vorbei)
Zum Thema Silvester:
Gott Nytt År!

Zweites "Ach ja": Übermorgen gehts ab nach München zum Funkenflugfestival.

Montag, Dezember 19, 2005

Post-traumatisch

Letztes Wochenende gab es einige kleine Überraschungen (genau genommen zwei). Eigentlich könnte man beide schon fast Schocks nennen.

Die erste gabs Samstag abends. Bei einem kleinem Hupfer auf die Badezimmerwaage.
Das letzte Mal, als ich dieses Ding bemüht hab, war im Sommer, als ich von meiner Reise zurückgekommen bin. Ich hatte damals trotz ausgiebiger Ernährung von Gold-M, Würgerkönig und Kentucky schreit f... geschafft, fünf Kilo abzunehmen und bei genau 80 Kilo halt zu machen. Man hat es meinem Bauch angesehen. Ich war glücklich.
Inzwischen kam ich zu dem Entschluß, daß regelmäßiges Rudern im Club Danube das noch ein wenig ausbauen könnte, was verbunden mit Krafttraining und gesunder Ernährung (ich lebe fast ausschließlich von Gemüse, Thunfisch und Brot) zu einem gleichbleibenden (oder hoffentlich leicht steigenden) Körpergewicht führen sollte. Stichwort aus Fett Muskelmasse machen und so...
Am Samstag kam dann das kleine Oha. Von meiner Badezimmerwaage grinste mir ein fröhliches 78 Kilo entgegen. Jävla skit! Ich will zunehmen. Ich mein, mich nicht falsch zu verstehen, es ist toll, wenn die Rillen am Bauch von den Muskeln und nicht vom Fett kommen und ich werde diesen Ansatz weiter verfolgen, aber eigentlich wollte ich ein wenig an Gewicht zulegen. In Sachen Muskeln und so. Aber ich schätze beim Thema Gewichtsveränderung stellt sich immer das ein, was man nicht will.
Wie meinten Depeche Mode schon so schön: "I don't want to start any blasphemous rumors but i think that god's got a sick sense of humor and when i die i expect to find him laughing"
Will irgendjemand hier abnehmen? Ich hab da ein paar tolle Ratschläge...

Am Sonntag (18.12.) kam dann die zweite Überraschung. Ich hatte mir am 7.12. bei Amazon einige Dinge bestellt, welche am 9. verschickt wurden. Und dann war mal anderthalb Wochen nix mehr.
Inzwischen bin ich ja in die Mathematik der Lieferdauer eingeweiht. Normale Lieferdauer: 2 Tage. Wenn dazwischen ein Wochenende ist addiere einen Tag (am Montag kommt prinzipiell nix, warum auch immer). Wenn das Packerl größer als die Maße des Briefkastens ist addiere einen weiteren Tag. Wenn noch dazu Advent ist addiere noch mindestens einen Tag (chronische Überlastung).
So kam es, das ich am Sonntag einen kurzen Blick in den Briefkasten machte und meine verdutzten Augen einen gelben Zettel für mein Packerl datiert vom Sonntag darin fanden. Das gibts doch nicht, da ist irgendein krankes Schwein von Packlfahrer am Sonntag unterwegs und will Packerln zustellen. Kann man den Typen mieten? Mit rotem Mantel und Rauschebart? Für den 24.12.?
Ich kannte die Packlfahrer von meiner Posttätigkeit bisher nur als elendiglich faule und schlampige Hunde, aber vielleicht tue ich ihnen ja unrecht, wenn sie sogar am Sonntag arbeiten. Ich geh mich eine Runde wundern.

Donnerstag, Dezember 15, 2005

Ny italiensk skithög

Gestern erst etwas geschrieben und es hat sich schon wieder einiges getan.

Vor allem gestern Abend. Es war einmal eine Schwedischstunde. Die fand am letzten Mittwoch mit Unterricht vor Weihnachten statt. Und aus diesem Grunde wurden uns viele Vokabel bezüglich Weihnachten und Neujahr beigebracht wie etwa der "jultomte" wie der Weihnachtsmann auf Schwedisch heißt. Aber aus irgendeinem Grund ging das dann sehr schnell über das "Soppteater", das Suppentheater wo man in Stockholm zu Mittag eine Suppe und eine Theater/Kabarettvorstellung bekommt (im Sommer unbedingt besuchen... wenn ich dann hoffentlich genug verstehe), schließlich zu Phrasen wie "Kyss mig röven". Was das heißt wird hier nicht verraten da eventuell Minderjährige zulesen könnten... Aber für die letzte Unterrichtsstunde vor Weihnachten ist das in Ordnung.

Heute Abend war mal wieder Dienst im Museum angesagt. Und gleich beim Eingang bekam ich mal wieder ein Mädel vom Atex (oder wie der auch immer heißen mag) das zum erstem Mal da war aufs Aug gedrückt, um ihr alles zu zeigen. Jawohl, mach ich, aber nur weil sie hübsch ist. Ich hoffe, das wird jetzt nicht zur Angewohnheit von denen, daß ich da die Neuen von Atex einschulen darf, weil vor zwei Wochen wars das selbe Spiel. Ich sollte eine Gehaltserhöhung verlangen für meine Zusatzarbeit. Sie trägt sich, wie ich, für die italienischen Kabinette ein, wodurch ich sie gleich noch intensiver unter meine Fittiche nehmen kann. Der dritte ist ebenfalls von Atex (da muß irgendwo ein Nest sein). Langes hin und her wegen den Pausen. Bei denen dann letzten Endes eh jeder das gemacht hat, was ihm gepasst hat. Was hat man eigentlich davon, daß man der Dienstälteste in seinem kleinen (Be)reich ist, wenn keine Sau auf einen hört? Egal. Frau H., die allen dort Arbeitenden gut bekannt sein dürfte (für ihre ad hoc Pläne, wie alles geregelt wird) und Saalposten war, erklärt mich gleich zu ihrem Adjutanten für die Schließung. Alle weiteren Anwesenden wurden für nicht vertrauenswürdig erklärt und daher einfach ignoriert. Soll mir recht sein.
Was tut man nicht alles für nicht mal zwanzig Euro...

Ach ja, Gävles julbock stå fortfarande... den ska bränna!

Mittwoch, Dezember 14, 2005

Lait Amandes caramélisées avec une pointe de sel

Eine mögliche Alternative für die Überschrift wäre auch: Halb voll oder halb leer?
Oder auch: Ätsch, eigfoan!

Ok, worum gehts eigentlich?
Herr J. und Herr O. begaben sich letzte Woche von Donnerstag bis Samstag ins schöne Paris. Da kommen natürlich Erinnerungen an meine Reise im Sommer hervor. Und natürlich erinnert man sich an eine kleine Entdeckung die man dort gemacht hat. Nämlich eine Milchschokolade mit gesalzenen, karamelisierten Mandeln (nachzulesen hier). Natürlich bittet man die Herrschaften einige Tafeln dieser Schokolade mitzunehmen.
Anscheinend hab ichs aber mit der Beschreibung, wie gut die ist, etwas übertrieben wodurch, trotz der Tatsache, daß Herr J. und Herr O. den gesamten Bestand des Supermarktes aufgekauft haben, für mich letzten Endes nur eine einzige Tafel übrig geblieben ist. Bravo, die versorgen ihre ganze Bekanntschaft und Verwandtschaft mit der genialste Schokolade, die es gibt und die sie nur durch mich gefunden haben und was bleibt für mich übrig? Eine verhungerte Tafel. Undankbares Pack!
Wenigstens kam sie zur rechten Zeit, nämlich am Montag. In der Früh "Schwedisch", anschließend gleich "Nichtmonotone Logiken", dann Mittagspause in der ich mir die Schokolade abgeholt hab, danach gleich weiter auf die TU, wo ich um 15:15 Uhr einen Vortrag über "DNA-Computing" in "Unconventional Models of Computing" gehalten hab. Um 16:00 Uhr hat dann "Geschichte der Logik" begonnen, zu der ich dann aber wegen des Vortrags erst eine halbe Stunde später erscheinen konnte und von der ich dann nach einer halben Stunde wieder verschwunden bin, um mir einen anderen Vortrag anzuhören, nämlich "Full Reactive Modeling of a Multi-Cellular Animal" von einem Gastvortragenden aus Israel. War lustig, mit einem Haufen Professoren, bei denen man schon Prüfungen abgelegt hat, zusammen im Auditorium zu sitzen. Und zum Abschluß des Tages gings dann noch zum "Shaken" wie es Herr J. so nett bezeichnet. Dort die Schokolade einer Verköstigung unterzogen. Sie ist noch immer genau so gut, wie im Sommer. Aber da nur eine Tafel da ist, hab ich mir vorgenommen, daß es nur ein Stück am Tag gibt. Sollte dann für etwa zwei Wochen reichen. Und dann...?
Ach ja, dann ist eh Weihnachten da. Schlock. Ich seh schon den absoluten Lebkuchen und Vanillekipferlterror auf mich zukommen. Was soll nur aus meinem Waschbrettbauch werden. Wahrscheinlich eine runde Kugel...
Ich bin fest entschlossen, dem mit vielen Ruderstunden im Club Danube entgegenzuwirken.

Samstag, Dezember 03, 2005

"Die Schwester meiner Freundin" und andere Panikattacken

Inzwischen sind ja genug Tage vergangen, um die Sache ein wenig distanzierter zu betrachten. Ob ich über die ganze Angelegenheit lachen oder weinen soll weiß ich allerdings immer noch nicht.
Die Rede ist von unserer Präsentation am Donnerstag für das Projekt. Am Vormittag noch im UZA mit Herrn J. getroffen und die letzten Details zu klären und sich gegenseitig Mut zuzusprechen. Der Satz "Ich brauch den bleeden Job nicht" fiel von beiden Seiten mehrere Male...
Rückblickend ist es ein Wunder, daß wir doch noch dort aufgetaucht sind. Und es war gut so. Als wir vor der Tür gestanden sind hat sich dann bei Herrn J. noch mal kurz die Panik in Form des Ausdrucks "die Schwester meiner Freundin" gemeldet. Die kurze Unschlüssigkeit, ob ich lachen oder auch die Panik bekommen soll wurde aufgelöst durch ein "Ich rede da drinnen!" Empfangen wurden wir durch eine Angestellte (obige Freundin) die gerade für die Rolle der grauen Mäusekönigin probte.
Nachdem sich auch ihre Chefin angeschlossen hatte wurden erste Sondierungen bezüglich der Vorstellungen ausgetauscht (alle ganz begeistert von meinem Ausdruck, die Seite sei "unauffällig"... erstes Einheimsen von Sympathiepunkten)
Wenige Minuten später gesellte sich dann auch der Chef dazu und tut seine Vorstellungen kund. Das erste was mir auffällt, ist die Tatsache, daß er und seine Frau sich in ihren Vorstellungen widersprechen. Sie schluckts tapfer hinunter... na das kann ja lustig werden.
Unser Vortrag dürfte genau die richtige Mischung aus Klugschwätzen und "Wir sind ja hier um ihnen zu helfen" getroffen zu haben.
Zum Abschluß gabs noch ein Ausquetschen, ob wir auch geeignet sind für diesen Job. Hier erlaubte sich Herr J. noch einen kleinen Ausrutscher im Fettnäpfchen. Der Chef wollte wissen, ob wir bei Problemen eh schnell zur Verfügung stehen. Ich sag noch in Gedanken zu mir "Halt bloß die Klappe von wegen Motorrad" als Herr J. auch schon meinte, wir haben beide ein Motorrad und könnten gaaanz schnell hier sein. Die Retourkutsche "Auch im Winter?" folgte auf den Fuß.
Dafür hat Herr J. mit den Bewerbungsmappen das wieder gut gemacht (und noch ein bißchen mehr). Meine Hochachtung.
Alles in allem scheinen wir einen ganz guten Eindruck hinterlassen zu haben. Vor allem im Vergleich zu unserem Vorgänger, der anscheinend ein ziemlich fauler Hund war.
Da geht sie hin meine Zeit... Aber ich lasse sie mir gut bezahlen.
(Anmerkung: Wir sollten das nächste Mal vielleicht einen geringeren Stundensatz angeben... mehr kann man immer noch draus machen)

Am Abend gabs dann noch einen Abenddienst im KHM. Schon Anfang der Woche kam eine Mail herein, daß alle Tagesdienstler vom Donnerstag auch zum Abenddienst eingezogen werden (solange die Geringfügigkeitsgrenze nicht dagegen spricht), weil so wenig Leute da sind... nächste Panik. Waren sicher alle begeistert. Ok, mir wars wurscht.
Wie erwartet ist kaum noch was zur Auswahl gestanden. Garderobe oder Goya? Pest oder Cholera? Also Goya... kenn ich, is ungut dort, aber was der Bauer nicht kennt...
Wir sind zu dritt für einen Raum eingeteilt. Eine von dieser komischen Firma, die zum ersten Mal im KHM ist und eine andere, die auch erst zum zweiten Mal Dienst schiebt. Wahnsinn, nach zwei Monaten schon Dienstältester für meinen Bereich. Schnell mal umständlich die Pausen eingeteilt. Als die erste in die Pause abgezischt ist, dauch noch eine Vierte auf, die auch im Saal 9 arbeitet. Bin verwirrt.
Nach kurzer Einschaltung des Oberaufsehers regelt man die Sache so, daß die eine hier frei rumschweben soll. Wir sind ja alle dort überarbeitet, aber die kam sich dann so wirklich überflüssig vor.
Typischer Fall von "Übers Ziel hinausgeschossen" was das Leute auftreiben betrifft.