Freitag, August 31, 2007

Die ich rief, die Geister...

...stehen glaub ich inzwischen kollektiv davor mir aufs Dach zu steigen. Mama mia.
Ok zugegeben, das Museum zum Flirten zu verwenden ist vielleicht eine nicht gerade auf den ersten Blick naheliegende Sache (naja, vielleicht doch, aber... ach...). Aber was tut man nicht alles, wenn einem fad ist. Und nachdem man bei den verschiedenen Diensten mit allen möglichen verschiedenen Leuten zusammen ist, hat man ausreichend Gelegenheit dazu.
Bis jetzt dachte ich ja, daß die ganze Sache ganz unverbindlich und harmlos ist. Ja klar. Mein lieber Schwan, ich hätte nicht gedacht, daß ich so naiv sein kann.
Der gestrige Abend war mir wirklich nicht mehr wurscht. Ich glaub, irgendwie bin ich bisher ordentlich blind durch die Gegend gelaufen. Oder sagen wir, daß ich wie ein Kleinkind mit einer Schrottflinte durch die Gegend gelaufen bin, ohne zu wissen, was ich da anrichte.
Das Mädel, das mir ihre Uhr über die Pause geborgt hat, weil meine um zwei Minuten vorgeht. Die nächste, die ohne Dienst zum Museum kommt, um mir zwei Euro zurückzugeben. Und der Dinge mehr. Und als Zuckerguß oben drauf kriegen ein paar von anderen sowas mit und schon haben wir die hübschsten Eifersüchteleien beisammen. Irgendwie komm ich mir vor, wie die Rasierklinge in der Kinderspielzeugtruhe.

Montag, August 27, 2007

Nach-gedacht...

Ein kleiner Eintrag mit Ereignissen der letzten Tage und Gedanken zu diesen.

Am Donnerstag gabs mal wieder Abenddienst im Museum. Antike mal wieder zur Abwechslung (war ich ja erst die letzten drei Mal). Aber wenigsten konnte ich dort Fräulein M. mit ihrem Schweigegelübte ärgern.
Ich stehe also gerade in Saal 11 und grinse in Kabinett 1 hinüber wo selbigest Fräulein M. gerade stand. Zwischen uns im Durchgang stand zu der Zeit gerade ein Päärchen wo er gerade ein Photo schießen wollte. Sie hat mein Grinsen bemerkt hat ganz lieb zurückgelächelt und irgendwas zu ihm gesagt, wovon ich nur die Hälfte verstanden hab, aber sie hat anscheinend gemeint, wie lieb ich in die Kamera gelächelt hab. Da fiel mir die eine Lektion aus "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" ein:
Auch Missverständnisse können einen Menschen glücklich machen.
In dem Moment hab ich wirklich verstanden, was mit dieser Lektion gemeint ist.

Ich hab kurz mal in das neue Nightwishalbum "Dark Passion Play" reingehört. Ich muß sagen, die neue Sängerin bringt frischen Wind in die Musik von Nightwish. Und der Rest (zumindest soweit ich bisher hineingehört hab) kann auch einiges. Ich glaub, der Ausstieg von Tarja dürfte auf diese Weise leicht verkraftbar sein. Fraglich ist jetzt nur mehr, wie die alten Lieder mit der neuen Sängerin klingen. Bin schon auf die Tour gespannt. 28.12. in der Salzburgarena. Schaun mer mal, vielleicht wirds was.
Könnte von dort dann gleich weiter nach München weiterfahren falls es dieses Jahr ein Funkenflugfestival geben sollte (Infos gibts noch keine). Aber wenn das Funkenflug flach fällt, wäre das "On a dark winter's night" ein brauchbarer Ersatz schätze ich.
Und wenn wir schon beim Thema Konzerte sind... Bin mal gespannt, was aus dem Apocalypticakonzert wird beziehungsweise wie viele Leute mitkommen (zwei Stunden wird man doch erübrigen können, oder?).

Sonstige Gedanken:
  • Alkohol ist böse (nicht daß das was Neues wäre, aber es muß mal wieder gesagt werden)
  • Unentschlossene Menschen sind ein Gräuel
  • Ich schieb nie wieder blöde Kommentare über Fesselungsspielchen
  • Moral ist ein Hund
  • Medizinische Verbrauchsmaterialien haben Ablaufdaten
  • Sei auf alle Eventualitäten vorbereitet (vor allem darauf trotzdem noch überrascht zu werden)
  • Bevor du anderen einen Gefallen tust, frag nach wie das Kleingedruckte aussieht
  • Innere Einstellung und wie man sie nach außen zeigt (auch resultierend aus dem was man tut) ist ein selbstverstärkendes System
  • Mit einem Mädel über ihr Aussehen zu diskutieren ist genauso, wie wenn man in einem Minenfeld Fußball spielt
  • Nicht nur Lügen haben kurze Beine, auch mit einer beschönigten Wahrheit kann man schön einfahren

Freitag, August 17, 2007

Ich will mich gegen Versicherungen versichern!

Ich hab ja kurz mal erwähnt, daß ich vor etwa drei Wochen ein anderes Auto gestreift hab. Nach einigem überlegen hab ich mich entschlossen, die Geschichte über die Versicherung abzuwickeln. Also Versicherungsunterlagen herausgekramt und mal durchgestöbert. Da ich die Versicherungsstufe von meinem Vater übernommen hab, hab ich auch seine Dokumente mal durchgesehen. Komischerweise war er 2004 in Stufe 0, 2006 nach einem Unfall in Stufe 6.
Bin also zur Versicherung gepilgert um mal ein paar unangenehme Fragen zu stellen. Die erste Verteidigungslinie an Kundenbetreuern war bald durchbrochen da sie keinen Zugang zu den relevanten Daten hatten. Ergo zur nächsten Betreuerstelle. Der hat dann alles einsehen können, aber keinen Durchblick gehabt, gemeint sowas ist ihm noch nicht untergekommen und bei einem dritten angerufen. Dort hat sich herausgestellt, daß zwischen zwei Polizzen ein nicht eingeforderter Schaden war, der trotz dem er gestrichen wurde aber trotzdem in die Stufenberechnung eingegangen ist. Und das seit über zwei Jahren.
Wenn ich jetzt nicht den Mist gebaut hätte, wär ich da wahrscheinlich nie draufgekommen.
Endergebnis: Ich zahl weiter die selbe Versicherungsprämie wie bisher trotz Unfall und bekomme sogar noch Geld von der Versicherung. So ein Deppenverein.

Und warum bin immer ich derjenige, der die Leute bei den Versicherungen (unbeabsichigt) fertig macht. Bei der Kranken- und Pensionsversicherung ist es genau das selbe. Da fragen die Betreuer auch dauernd bei anderen nach oder suchen verzweifelt in diversen Büchern wie das jetzt in meinem Fall lauft.

Edith nimmt sich vor auf Regeln zu pfeifen:
Erster Vorfall: Als Fräulein S. heute im Dienst beim PC mehrmals genüßlich an ihrer Flasche genuckelt hat, hab ich mich schon gefragt, wozu wir da sitzen. Wir sind schon tolle Vorbilder.
Zweiter Vorfall: Rückfahrt mit der Maschine aus Transdanubien über die Nordbrücke wo ein 80er erlaubt ist. Meine Tachonadel war eine exakte Verlängerung der 80ermarkierung. Und auf einmal schießt ein Polizeikleinbus ganz entspannt (= ohne Einsatzanzeichen) an mir vorbei. Geschwindigkeit: Um die 100.
Was haben wir also aus dem heutigen Tag gelernt? Wenn schon die Vorbilder sich nix um die Regeln pfeifen, warum sollts der Rest tun...

Mittwoch, August 15, 2007

Ich kanns noch!

Ich habs mir die letzten paar Jahre immer wieder vorgenommen. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal oben war. Vier Jahre ist es mindestens schon her, ich glaub sogar noch mehr.
Irgendwie hab ich mir heute gedacht, ich brauch jetzt am frühen Abend noch ein wenig Bewegung und hab mich auf mein Radl geschwungen. Eigentlich wollte ich ja nur eine kleine Runde über die Donauinsel machen. Die übliche Strecke, rauf zum Spitz, wieder runter bis zur Tangente, rüber in den Prater und durch die Hauptallee zurück.
Nur irgendwie, als ich bei der Nordbrücke war und nach rechts hätte abbiegen sollen, kam so der Gedanke "Ach wurscht, was solls, wir fahren gradaus". Und das kann nur eines heißen. Gradaus gehts nämlich nach Klosterneuburg. Auf dem Weg dorthin hab ich mich mehrmals gefragt, ob ich noch ganz dicht bin. Aber irgendwie dachte ich mir, daß es zum Umdrehen zu spät ist.
Als ich schließlich in Klosterneuburg von der Wiener Straße auf die Weidlinger Straße eingebogen bin, kamen ärgere Zweifel auf, ob meine Kondition reicht. Aber wie hieß es so schön beim Bundesheer "Beißen!" Naja, irgendwo müssen sie ja recht gehabt haben.
Ich hab ja gewußt, daß der Anfang das härteste Stück ist, aber demotivierend ist es schon, wenn einem nach einem halben Kilometer schon das Leiberl am Körper klebt und man hechelt wie ein Hündchen im Hochsommer. Aber nach der anfänglichen recht starken Steigung ging es dann doch recht flott die Höhenstraße hinauf. Der Gedanke ans Absteigen, was ich vorher gefürchtet habe, kam mir unterwegs kein einziges Mal. Und wenn man dann, trotz aller Bedenken, ob mans noch schafft, oben auf dem Parkplatz am Kahlenberg steht, fühlt man sich schon verdammt geil.
Von dort gings dann fast nur mehr bergab hinüber zum Cobenzl. Fahrstil: Lebensmüde gesengte Sau. Aber auf der Höhenstraße muß man als Autofahrer damit rechnen von einem Radfahrer als "Lahme Ente" bezeichnet zu werden.
Die Aussicht vom Cobenzl war wie immer verdammt geil. Man wundert sich dort oben immer wieder, wie klein Wien aussehen kann.
Vor der Himmelsstraße kam dann noch schnell eine kleine Erfrischung am dortigen Brunnen. Meine Befürchtung, er könnte inzwischen versiegt sein, erwies sich als unnötig.
Und dann gings die Himmelsstraße runter. Die haben inzwischen ein Schild dort aufgestellt, mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40km/h. Ich muß mal einen Geschwindigkeitsmesser auf meinem Rad installieren, um zu messen, mit wieviel man dort runterzischt wenn man aufs bremsen verzichtet... was dort Usus ist. Sollte dort mal die Kieberie mit einer Radarpistole stehen und mich erwischen, krieg ich meinen Führerschein wahrscheinlich im nächsten Leben wieder. Frühestens. Vorausgesetzt, sie kriegen mich auf meinem Fahrrad.
Auf dem Weg zurück durch Döbling, wos auch leicht bergab ging, wurde dann vom Radfahrstreifen gebrauch gemacht und was sich im Überholen von fahrenden Autos manifestierte. Die sind ja alle so langsam.
Die Dusche und das Trinken nach der Tour wahren unbeschreiblich geil. Meine Beine kann ich zwar momentan kaum spüren, aber irgendwie steh ich drauf. Schätze die Runde wirds diesen Sommer noch ein paar Mal geben. Begleitung ist herzlich eingeladen.

Dienstag, August 14, 2007

Ich, der Kulturattaché

Wir haben Sommer, es ist Dienstag, ich sitz im UZA und hab vier Stunden Zeit mich zu fragen warum. Deswegen versuch ichs mal mit was Sinnvollem wie beispielsweise einen Eintrag schreiben. Zeit wirds mal wieder.

Vor zwei Wochen am Samstag gings auf die Rosenburg zu den Shakespearefestspielen. Aufgeführt wurde "Was ihr wollt". Die Bühne war interessant, sie bestand nämlich aus einer riesigen Luftmatraze, um welche die Zuschauer herumgesessen sind. Alle Rollen, bis auf den Narren, wurden von Männern gespielt. Was bei einem Verwechslungsstück nicht absonderlich ist. Und zu Shakespeares Zeiten wars auch nicht anders. Die Inszenierung war gut. Mit einem Herzog als Boxer ("The Duke"), einem Umhängeruderboot und einer Marotte, die mit einem poetischen "Du, gusch!" zum schweigen gebracht wird. Ich bin sicher, so ist das von Shakespeare immer geplant gewesen.
Einzig die Tatsache, daß ich nachher beim Ausparken beim Nachbarauto gestreift bin und jetzt für den Lackschaden aufkommen darf, war weniger schön.

Letzen Freitag war Prüfung. Ich hatte auf den Jackpott gehofft (17 Semesterwochenstunden mit einem Notendurchschnitt von 1.0) aber es hat nicht sollen sein. Wie der Professor dann Fragen gestellt hat, die anfingen mit "Das haben wir in der Vorlesung nicht so gemacht, aber erzählen sie mal..." war mir schon ziemlich klar, daß das kein Einser mehr wird. Wenigstens ist mir noch ein wenig was Allgemeines dazu eingefallen. Na immerhin bin ich schon so verwöhnt, daß mich ein Dreier furchtbar anzipft.
Mein Dank geht an dieser Stelle an Fräulein J. welche mich netterweise in der Arbeit vertretten hat.

Am Sonntag gings dann nach St. Margerethen. In den Römersteinbruch um genau zu sein. Dort wird dieses Jahr Verdis "Nabucco" aufgeführt. Wenn ich schon nicht wegfahr dieses Jahr, dann geb ich mir wenigstens hier die Kultur intravenös. Oder wie auch immer man das nennt, wen man sich was durch Augen und Ohren reinzieht (intraocular und intracochlear?). Na egal. Die Vorstellung war auf jeden Fall geil. Riesige Bühne mit allem Drum und Dran über den Steinbruch verteilt. Tolle Stunteinlagen. Tolle Lasershow, wenn der Blitz, der Nabucco die Krone vom Haupt schlägt auch grün war. Und das Feuerwerk am Beginn des dritten Aktes war auch toll. Allerdings hat glaub ich keiner so richtig verstanden, wie das in die Geschichte hineingepasst hat. Na egal.
Aber am Ende der Vorstellung gab es ein großes Rätsel, wie die eine feuerpolizeiliche Zustimmung für die Veranstalltungsstätte bekommen haben, wenn es genau zwei drei Meter breite ansteigende Ausgänge für ein paar tausend Menschen gibt.

Ach ja, meine Maschine läuft wieder. Juhu. Irgendwie hab ichs schon vermisst.