Mittwoch, Oktober 25, 2006

Iphigenie (staatlich geprüft)

Stell dir vor, du heißt Iphigenie, sollst von deinem Vater ermordet werden und kein Schwein weiß, wie du heißt. So geschehen letzten Samstag im Museum.
Stell dir vor, du stehst seit über einem Jahr im Museum und hast keine Ahnung, in welchem Stil die Decke in Saal X gehalten ist. Ebenfalls so geschehen letzten Samstag im Museum.
Ja, wir hatten es lustig. Und wir waren zu fünft nicht in der Lage, den Stil herauszufinden. Wir haben uns alle miteinander eingegraben. War schön kuschelig.
Wenigstens hab ich einen Weg gefunden, mir die Zeit in der Antike zu vertreiben. In Saal XI sind unter der Decke verschiedene Personen und Szenen der griechischen Mythologie dargestellt. Bis man die alle erraten hat vergeht einige Zeit. Die nette Kollegin wußte zwar nicht, daß die Tochter des Agamemnon Iphigenie heißt (ok, da haben wir alle rumgerätselt), aber sie war uns zumindest insofern voraus, daß sie wußte, daß das in ihrem schlauen Buch auf Seite 384 steht. Na immerhin.

Tja, der gestrige Tag. Noch so einer und ich geb mir die Kugel. Um dreiviertel sieben aufgestanden und ins Bezirksgericht Fünfhaus gefahren. Unlustige Sache, ich will das nicht machen. Wenigstens war die Richterin nett und die Sache schnell erledigt. Meine Maschine war vor einem gewissen Ossimoto geparkt. Dem ersten Eindruck nach ein Schrauberling der krankeren Sorte. Ich glaub meine Kleine hat sich dort wohl gefühlt.
Danach auf die Uni zu "Techniksoziologie und Technikpsychologie". Genau mein Fach. Scheint interessant zu werden. Ich weiß nicht, was alle gegen Prof. S. haben. Fräulein N. meinte, sie bekommt von ihm Ausschlag. Wenn sie weint.
Danach heim, schnell was gegessen und geduscht und ab zu Schwedisch. Frau S. war fast nett. Auch wenn sie mich an Frau Prof. H. erinnert. Irgendwie.
Danach gings zum Lamdakalkül auf die TU. Die Beschreibung des Fachs hat sich ja interessant angehört. Die Sache dürfte auch nicht ganz uninteressant sein. Wir haben nur nicht sehr viel Gelegenheit bekommen, uns geistig damit zu beschäftigen, da Prof. L. meinte, er muß alles auf die Tafel schreiben und wir dürfen brav abmalen. Ich hatte gehofft, sowas nicht mehr mitmachen zu müssen. Bin schwer am überlegen, ob ich das Fach kübeln soll. Wenigsten hab ich gesehen, daß man eine Boardmarkertafel prüfen lassen kann und man dann ein lustiges Pickerl bekommt was man dann drauf kleben kann. Was prüfen die da? Ob man sich beim schreiben verletzen kann? Haftfähigkeit der Farbe? Abgaswerte? Es gibt entschieden zu viele Leute denen fad in der Birne ist.
Danach noch schnell Tanzen gegangen. Konzentration war praktisch nicht mehr vorhanden, bin zum Glück nicht eingeschlaften. Aber wozu macht man das Ganze denn zu zweit.

Freitag, Oktober 20, 2006

Der Fahrer

Zum Glück kann ich für diesen Eintragstitel nicht von "Die Fahrer" verklagt werden. So weit kommts noch, daß ich mich selber verklage. Ich hab zwar hin und wieder kranke Ideen, aber so schlimm ist es noch nicht. Warum ich mich daher als DER Fahrer sehe? Lauschet meinen Worten.

Gestern in der Früh gings gleich mal auf die Uni. Ziel war es, mich mit dem Schwedischkurs zu treffen um dann gemeinsam zur schwedischen Botschaft zu fahren. Warum ich dazu auf die Uni gefahren bin, ist mir ein Rätsel. Die schwedische Botschaft ist ja gleich hier um die Ecke. Dort einen Vortrag vom schwedischen Botschafter und zwei seiner Gehilfinnen (Finnen die die Eigenschaft haben "Gehil" zu sein?... Ich denk zu viel) bekommen. Frau S. hat unnötigerweise das meiste übersetzt, obwohl sie sich bemüht haben, langsam zu sprechen. Wenn sie meint.
Danach gings nach Leobendorf meine Kleine abholen. Neuer Hinterreifen, neuer Benzinhahn und reparierter Motor. Ich liebe meine Kleine. Daß ich um drei grünliche Papierfetzen erleichtert wurde, hab ich weniger lustig gefunden. Aber was solls, ich hab meine Kleine wieder. Zurück gings lustig über die Autobahn. Von Leobendorf zu mir nach Hause sinds nur 25 Kilometer. Wer hätte das gedacht. Die können aber verdammt lang werden. Dazu gleich mehr.
Am frühen Nachmittag hab ich mich zu einem kleinen Training vor dem Abenddienst im Museum entschlossen. Als ich meine Kleine in Erdberg abstell, fällt mir auf, das auf dem Pickerl 2006 gelocht ist. Super. Die Eierschwammerln haben vergessen das neue Pickerl draufzutun. Sowas hällt einen aber nicht vom trainieren ab. Danach gings aber auf schnellstem Weg nach Hause, lange Unterhose und Co. angezogen und ab gings nochmal nach Leobendorf. Dort schnell Pickerl und Prüfbericht kassiert und wieder retour. Wenigstens hab ich noch ein letztes Mal Autobahn vor dem Winter auskosten können. Man muß die Dinge positiv sehen.
Zuhause schnell umgezogen und ab ins Museum. Um dreiviertel sechs dort gewesen. Nur mehr die holländischen Kabinette frei. Naja, hätte schlimmer kommen können. Ok, es kam schlimmer und zwar aus dem Funkgerät. Irgendjemand sollte die Kofferzent... ähm Sicherheitszentrale darauf hinweisen, daß Kabinett 14 für die Dauer der Sonderausstellung nicht zu 10a gehört. Aber was verlange ich denn da von denen. Ich hab mich mit einer netten Unterhaltung mit der Ernährungslehrerin (oder wie auch immer man eine Studentin der Ernährungswissenschaft nennt) getröstet.

Kommen wir zum heutigen Tag. Lustiges Arbeiten im NIG. Hab mir mit den Leuten aus meiner Gruppe von User Interface Design ausgemacht, daß wir uns um 13 Uhr dort treffen. Vorteil dort ist, daß wir einen Computer haben. Ums kurz zu machen (es hat eh lang genug gedauert), ich war heute sieben Stunden im NIG. Und Fräulein N. ist zwar liab aber ein wenig seltsam. Die Lehrveranstalltung könnte lustig werden.

Dienstag, Oktober 10, 2006

Von Burgen und Drachen

Heute in der Früh hab ich endlich all meinen Mut zusammengenommen und bin hinaus in die Provinz gefahren. Ziel war Leobendorf. Genauer gesagt der Mechaniker. Um meiner kleinen Diva ein Pickerl, einen neuen Hinterreifen, einen Bezingockel und eine Motorreparatur zu spendieren. Zur Fahrt gibts nur zu sagen, das es gut getan hat, mal wieder mit 130 über die Autobahn zu brettern und ich konnte mir auch zu meinem Entschluß gratulieren, eine lange Unterhose anzuziehen. Und endlich durfte ich mal Erbsensuppe auf der Autobahn erleben.
Der Aufenthalt dort gestaltete sich eher kurz. Nur gesagt was ich will, er schaut sich die Maschine kurz an bekommt meine Handynummer und passt. Zurück gings mit der Schnellbahn von der Station Leobendorf - Burg Kreuzenstein. Auch ein Erlebnis für sich. Nur wo war die Burg?

Am Nachmittag gings dann zu Schwedisch 3. Diesmal mit Frau S. Von allen die bisher mit ihr zu tun hatten auch als der Hausdrache bezeichnet. Man geht also mit gemischten Gefühlen hin. Als ich in der Skandinavistik ankomme sehe ich wenigstens ein paar bekannte Gesichter. Betonung auf "ein paar". Genauer gesagt sechs (übrigens, wer mir als erster eine Email mit dem schwedischen Wort für "sechs" schickt bekommt als Belohnung eine Klage wegen Belästigung). Die restlichen vierzig Leute waren anscheinend von Frau B. Was sagt uns das? Von Frau B. kommt die Quantität und von Frau K. die Qualität. Das nennt man schwedische Homöostase.
Frau S. hat sich dann aber zu unser aller Verwunderung als gar nicht so schlimm erwiesen. Ihre Ansichten waren relativ vernünftig und sie schien einigermaßen umgänglich zu sein. Guter Tag, schauspielerisches Talent oder ungerechte Vorurteile? Wir werden sehen. Bin gespannt. Am Donnerstag gehts auf jeden Fall mal in die schwedische Kirche.

Danach gabs einen kurzen Anruf vom Mechaniker. Ich soll um 300 Eulen erleichtert werden. Mit diesem Betrag hab ich gerechnet. Es ging trotzdem eine Träne auf die Reise.
Anschließend eine kurze Runde im Fitnesstudio (Drei "s" nach neuer Rechtschreibung? Antwort: Wen kratzts?). Ich bin ja überzeugt davon, daß es sich bei meiner Person um ein intelligentes Wesen handelt, aber irgendwann sollte man dann ja lernen, daß es bescheuert ist, dauernd vor dem Tanzen Beine zu trainieren. Naja. Es hat trotzdem gut getan.

Weiterer Fall zum Thema "Als intelligentes Wesen sollte man das ja irgendwann mal lernen": Man sollte nie zum Saturn gehen, wenn man nicht ganz genau weiß, was man braucht. Auch "einfach nur schaun" kann viel Geld kosten. Die einzige Frage die sich stellt ist: Ist es bedenklich, wenn man sich eine Anastacia CD kauft und sich einfach kein schlechtes Gewissen einstellen will? Antworten, Meinungen und Tips bitte an mich.

Sonntag, Oktober 08, 2006

Sisyphos im Sekundentakt

Heute war Samstag. Lange Nacht der Museen. Und ich hab mich freiwillig gemeldet. Eigentlich hätte mich ja schon die Tatsache, daß sich trotz acht Euro die Stunde kaum jemand für diesen Dienst gemeldet hat, stutzig machen müssen. Aber man denkt sich halt "Pecunia non olet" und macht halt die sieben Stunden Dienst. Was für eine geniale Idee. Ich hoffe sowas kommt nicht öfters vor.
Ich hab ja noch bei drei Mädels Erkundigungen eingezogen, wieviel los war letztes Jahr. Die Antworten waren "Nix", "Wie immer" und "Gsteckt voll". Nach solchen Antworten ist man immer gscheiter.
Angefangen hat die Sache ja noch harmlos. Um achtzehn Uhr wurden alle Tagesbesucher rausgeschmissen. War uns allen nur recht. Vorfreude auf einen ruhigen Dienst. Na klar. Pustekuchen.
Innerhalb einer halben Stunde war die Antike voll wie ichs noch nicht erlebt hab. Die Ermahnungen wegen Blitz und nichts berühren kamen schon im Sekundentakt. Wenn ich durch die Menschenmengen überhaupt etwas gesehen hab. Hab schon nach etwa anderthalb Stunden erste Schäden an meinen Gedankengängen bemerkt. Als sich ein Mädel an ihren Freund anlehnt, war mein erster Gedanke "Bitte nicht berühren!"
Wenigstens kam ein Funkspruch zur Aufheiterung. "Meinst du den Typen, der mehr braad ois hoch is?" Wir brauchen nichtmal einen Diebstahl um unser Ansehen zu demolieren. Es braucht einfach nur ein paar Funksprüche, die fast im ganzen Haus zu hören sind.
Trotz Vorsorge für den Abend mit Schokolade, wurde von mehreren Seiten der Ruf nach Alkohol laut. Leider hatte niemand etwas mit. Das muß nächstes Jahr auf jeden Fall besser werden.
Fräulein V. hat ebenfalls ihr Versprechen, mir Schokolade mitzubringen, nicht gehalten, mit der Begründung, sie habe niemanden gefunden, der mit ihr mitgeht. Statt dessen hat sie die Merci zu Hause alleine weggeputzt. Das nenne ich wahre Freundschaft.
Aber irgendwie konnte man unter uns sowas wie ein Gemeinschaftsgefühl verspüren. Immerhin sind wir zusammen in der Tinte gesessen. Und wenn irgendjemand (wer bloß) gerade ein Buch über Serienmörder ließt, kann die Unterhaltung schnell interessante Bahnen einschlagen. Mehr dazu sage ich nur im Beisein eines Anwalts.
Gegen halb elf schließlich schien der Besucherstrom im Museum der Müdigkeit beim Personal Platz zu machen. Ein Mädel meinte, sie wolle nachher noch weggehen. Daß sie fast im gehen eingeschlafen ist, wollte sie nicht als Gegenargument gelten lassen.
Um zwanzig vor eins kam schließlich die Durchsage, daß wir schließen. Normalerweise kommt die um zehn vor. Diesmal allerdings waren wir alle um zehn vor schon draußen. Passt.
Dort standen dann alle die eine Mitfahrgelegenheit brauchten wie bestellt und nicht abgeholt herum, da die Taxis erst zwischen zehn nach und Viertel kommen sollten.
...und wenn sie nicht abgeholt wurden, stehen sie dort immer noch.

P.S.: Ich hab mir ein Tshirt "I survived Lange Nacht der Museen" redlich verdient.

Sonntag, Oktober 01, 2006

Schwule Rugbyspieler?

Kinder eine Woche ist um. Irgendwie hab ich den Eindruck es war sauviel los, aber nix ist passiert. Nein, ich nehm nur legale Substanzen zu mir.

Was war also los? Hauptsächlich die Arbeit auf der Uni. Wobei mir hauptsächlich der Unterschied zwischen Herrn C. und Fräulein S. bewußt wurde. Herr C. hat viel mehr Engagement wohingegen Fräulein S. den ganzen Vormittag im Internet gesurft hat und sich wunderte, als gegen halb zwölf der Akku des Laptops leer war und nicht mehr wußte, was sie machen soll. What goes around, comes around.
Abwechslung brachte dann Herr J., dessen Anblick Fräulein S. dazu verleitete, da er mich wegen der Schulung abholte, ihn als schwulen Rugbyspieler zu bezeichnen. Wir waren alle amüsiert.
Teile der Ausrüstung des Standes wurden dann, wie verlangt zur Öffentlichkeitsarbeit gebracht. Dort wußte wieder keiner was davon. Einige Anrufe. Ja, die Koffer werden nach Kärnten geschickt. Schnell ein Veto eingelegt, daß wir die noch brauchen. Und wir haben die definite Entscheidung erhalten, daß die sich das alles noch überlegen werden, ob sie einen, beide oder keinen nach Kärnten schicken. Ich wette am Montag sind als logische Konsequenz drei Koffer da.
Danach gings voller Elan und Enthusiasmus ins AAKH zur PC-Raumbetreuerschulung. Ok, das war gelogen. Wir wußten schon, was auf uns zukommt. Eigentlich hätten wir die ganze Sache selber erklären können. Aber man soll nicht raunzen, wir haben dafür einen Zeitausgleich bekommen. Und fast hätte JD die einizige interessante Sache, nämlich die Urlaubsdatenbank (wichtig!), unterschlagen.

Weitere Erkenntnis der Woche: Gehe nie zu Media Markt und Co. wenn du nicht ganz genau weißt, was du dort willst. Wenn man nämlich nur schauen will, kanns passieren, daß man in die Neueröffnung des Media Marktes auf der Brünnerstraße kracht und dort mal schnell Moto GP 4 und Angel Staffel 5 mitgehen läßt. Daß Moto GP 4 ziemlich genial ist, ist nur ein schwacher Trost.

Kommen wir zum heutigen Tag. Es ist Sonntag. Der 1. Oktober. Nationnalratswahl. So wies aussieht, liegt die SPÖ vor der ÖVP. Gut so. Allerdings dürfte die FPÖ vor den Grünen liegen. Was die Frage aufwirft, ob unsere lieben Mitbürger noch ganz bei Trost sind. Das kanns ja nicht sein, daß dieses hirnlose Individuum von S. mit seinem "verbalen Durchfall" (Zitat v.d.B.) als drittstärkste Kraft ins Parlament einzieht. Wer wählt den bitte. Ich plädiere hiermit für sofortige Entmündigung für alle Betroffenen. Der einzige Hoffnungsschimmer auf Vernunft ist, daß das BZÖ um den Einzug in den Nationalrat zittern muß. Vielleicht gibts ja doch noch Hoffnung.