Mittwoch, März 29, 2006

Problemspezifikation und -verursachung

Problemlösung und Problemdeligierung hatten wir ja vor kurzem. Heute will ich, aus gegebenem Anlaß (welcher das ist dürfte nicht schwer zu erraten sein; der Zaunpfahl heißt Mittwoch), über die Problemursachen und deren Spezifikation reden.

Die ist nämlích was ganz wichtiges. Wenn man nämlich nicht klar rüberbringt, welches Problem man den gerne gelöst haben will, wird das Lösen des Problems zum Problem (wer mitgekommen ist: Aufzeigen!... ich seh keine Hände... na egal).
Anlaß für meine Erörterungen ist das Erscheinen eines Mädels, das von zu Hause über den Studentenaccount surfen will. (Ok, sie will sich über chello, Inode und Co. schlau machen.) Aber eigentlich will sie sich hier mit ihrem Laptop einloggen können. (Aha, sie will eine Erklärung fürs WLAN.) Naja, sie will halt ihren Account hier verwenden. (Also doch nur simple Aktuallisierung des Accounts.) Studienbuchblatt hat sie natürlich nicht mit (no na). Reflexreaktion: Helpdesk, Gang runter, rechts, nochmal Gang runter.
Problem erkannt, Problem abgeschoben.

Und wenn wir schon bei Problemen sind und oben die Problemspezifikation abgehandelt hätten, möchte ich (ist mir schon länger ein Anliegen) auf die Verursachung eines Problems eingehen (oder besser gesagt philosohieren... ausscheißen ist so ein hässliches Wort, auch wenns nicht ganz unpassend ist). Anlaß ist (war) der vergangene Winter. Im Winter ists kalt, im Winter ists naß und wenn man die beiden Zutaten in einen Topf (auf eine Straße oder ähnliches) wirft, was kommt dabei raus? Genau, Glatteis. Die Frage ist nur, wer dafür verantwortlich ist. Die Wiener Linien haben da so ihre ganz eigenen Ideen davon:

"Auf Grund der derzeit herrschenden Witterung kann es in den offenen Stationen zu Glatteisbildung kommen. Die beauftragten Firmen sind bereits informiert.[...]"

Ich find das toll, wie die Wiener Linien um uns besorgt sind. Die engagieren sogar extra Firmen, um uns einen authentischen Winter bieten zu können. Mit Glatteis und allem drum und dran.

Ach ja, der/die nächste, der/die in meiner Gegenwart das Wort "krass" verwendet, wird von mir eigenhändig erdrosselt. Von manchen Leuten erwarte ich mir ja eine derartige Ausdrucksweise, aber manche Leute haben es wirklich nicht notwendig, sich auf ein derartiges Niveau hinabzubegeben. Strafmilderungsgrund ist das aber noch lange nicht, eher das Gegenteil.

Mittwoch, März 22, 2006

Fehlertolerante Systeme (...der Chef könnte kommen)

...wären was schönes. Aber ich weiß, sowas kostet Geld. Ich würd mich ja auch schon mit einem etwas moderneren zufriedengeben. Aber ich weiß, sowas kostet auch Geld. Und das hat die Uni nicht.

Warum ich mich hier auslasse? Weil Mitwoch ist. Juche. Freude.
Ach ja, wers noch nicht erraten hat, es geht um die lieben Drucker und alles, was da dran hängt. Am besten mit einem Seil und einem Henkersknoten. Ich würde aber auch Plastiksprengstoff akzeptieren.

Daß die Dinger Probleme machen, vor allem wenn man etwas größere Dokumente wie bespielsweise PDFs mit vielen Bildern ausdrucken will, ist ja nichts Neues. Daran hab ich mich ja inzwischen gewöhnt und eine gewisse Gelassenheit entwickelt (Ommmm). Aber dann... (An dieser Stelle möge man sich bitte die Melodie von Night Rider vorstellen) "Er kommt. JD. Ein Chef, ein Klugscheißer, eine Katastrophe." Eine Studentin will etwas aus der oben genannten Kategorie ausdrucken. Natürlich kommt nix. Dafür kommt halt er. Ich starte Drucker und Terminal neu, er gibt kluge Kommentare ab, ich bin kurz mal durch eine andere Frage abgelenkt, als ich wieder hinschau hängt der Drucker schon wieder und JD macht die Fliege. Die, im Wildweststil mit gezogenen Revolvern gestellte Frage, wer auf Return gedrückt hat, hab ich mir gespart. Ich kann so schon kaum die Tränen unterdrücken.

Kommen wir zu etwas Anderem. Ich hab mich am Montag dazu bereit erklärt, beim Wienmarathon mitzulaufen. In der Staffel. Nicht die ganze Strecke. Das wäre in etwa zwei Monaten ein wenig viel. Auch wenn meine Kondition im Moment nicht die schlechteste ist. Genauso wie mein Aussehen. Ich schweife ab. Zurück zum Thema.
Herr S. (Bruder von Fräulein V.) scheint schon zwei andere Leute gefunden zu haben, aber nachdem zu der Staffel vier gehören sind sie momentan noch auf der Suche nach einer weiteren Person. Da Fräulein N. meinte, daß sie auch mit drei Kollegen daran teilnimmt und ich schon immer mal bei einem Marathon dabei sein wollte (auch wenns nicht die ganze Distanz wird), war meine Interessensbekundung eine abgemachte Sache.
Gestern gabs dann im Fitnesstudio (zwei "s" und keines mehr!) mal wieder eine erste Laufrunde auf dem Band. Zehn Minuten so zum eingewöhnen. Herr J. fühlte sich natürlich sofort bemüßigt, seinen Senf dazu zu geben. Gerechterweise sollte ich sagen, daß sein Einwand, ich habe einen etwas zu "hüpfenden" Laufstil, vielleicht nicht ganz unberechtigt waren. Spätwirkungen des Hüpferlings? Ich sollte ihn sicherheitshalber verklagen.

Ach ja, da will man wiedermal etwas für sein Geld tun und die Spitzmaus füttern, und was ist... der Server will nicht... eigentlich sollte ich inzwischen aufgehört haben, mich zu wundern. Eigentlich.

Fragen, auf die keiner eine Antwort will:
Wenn man Tränen unterdrückt, fangen die dann ihrerseits an zu weinen wegen ihrer Unterdrückung? Heißt das, es fließen auf jeden Fall Tränen? Empirische Studien wären erforderlich, wenns jemanden interessieren würde.

Mittwoch, März 15, 2006

Lernverhalten, Problemlösung und -delegierung

Es ist schon wieder eine ganze Weile her seit meinem letzten Eintrag. Was nicht daran liegt, daß nix passiert wäre. Ganz im Gegenteil. Aber wenn man sich 32 Semesterwochenstunden für das Semester vorgenommen hat, dann hat man einiges zu tun. Ich bin mal gespannt, wieviel am Ende des Semesters noch davon übrig ist. Ich fürcht mich schon jetzt vor der Bilanz. Aber wie hieß es beim Bundesheer schon so schön: "BEIßEN!" Ich geb ne Runde Primitivität aus.

Was hat sich in den letzten zwei Wochen sonst so getan? Das meiste hab ich inzwischen schon wieder vergessen.
Wichtiger Punkt war die Lieferung des Tisches für meinen Fernseher. Ist jetzt schon etliche Tage her. Die Lieferung der Lautsprecherständer kam gestern. Schön langsam schaut die Sache verdammt geil aus. Und es kommen noch einige größere und kleinere Veränderungen im Wohnzimmer. Ich muß mal wieder bei Kika, Lutz und Co vorbeischaun. Ideen und Wünsche sind haufenweise vorhanden (ich könnte eine Reitschule aufmachen).

Gestern hab ich mir eine Karte fürs Schandmaulkonzert am 27.4. in der Arena besorgt. Ich hab sie jetzt schon zweieinhalb Monate nicht mehr live gesehen. Schrecklich. Aber die Vorfreude auf das neue Album macht einiges wieder gut. Und die auf das Konzert sowieso.
Auch wenn ich weiß, daß der Aufruf sinnlos ist: Wenn noch wer mitgehen will, soll er/sie Bescheid sagen. Hier habt ihr endlich mal die Gelegenheit gute Musik mit intelligenten Texten bei einer absolut genialen Stimmung zu erleben.

Philosophische Erkenntnisse der letzten Tage:
Ich werde nicht mehr versuchen jemanden zu seinem Glück zu zwingen. Bisher dachte ich, daß es kein Zwang ist (vielleicht hat mir meine innere Stimme etwas anderes geflüstert, aber wie das mit inneren Stimmen halt so ist, sie wird leicht überhört), aber wenn die Unzufriedenheit dermaßen offensichtlich ist, werde ich die Sache in Zukunft etwas genauer überdenken und von Fall zu Fall entscheiden. Ist wahrscheinlich besser für beide Seiten. Es soll keiner sagen, ich sei nicht lernfähig.
Ach ja, es ist immer nett, wenn man versucht Probleme anderer Leute zu lösen, und dabei auf interessante Lösungsansätze für eigene Probleme findet. Wenns was bringt, umso besser.

Heute gabs ein lustiges Arbeiten im NIG. Erkenntnis des Tages: Es sollte verpflichtend ein Führerschein für den Computer eingeführt werden. Und damit meine ich nicht den ECDL, sondern ähnlich dem für Kraftfahrzeuge, nurmehr mit so einem Führerschein (schwedisch: körkort, -et, -; wieder was gelernt) einen Computer verwenden darf. Anlaß war ein Typ, der einige Bilder (cirka 4 MB) per Mail verschickt hat und eine Empfangsbestätigung mit einem seltsamen Attachment bekommen hat. Außerdem hat er die Mail zu Kontrolle auch an seine Hotmailadresse geschickt. Irgendwie dürfte der Typ mit der ganzen Angelegenheit überfordert worden sein. Ich hab nach zwanzig Minuten noch immer nicht gewußt, was jetzt das eigentliche Problem ist, was vielleicht auch daran gelegen hat, daß er (anscheinend) wahllos irgenwelche Begriffe aus dem Computerbereich verwendet hat, die er irgenwo mal aufgeschnappt hat. Diese Begriffe hat er dann anscheinden in seiner kleinen imaginären Welt zu einem (ausschließlich für sich selbst) "stimmigen" Bild zusammengefügt.
Als Psychologe konnte ich mir den Vergleich zu Wahnvorstellungen nicht verkneifen. So gesehen sind sich das extrem mangelhafte Verständnis eines Sachverhaltes (einer Welt), welches durch kreative Prozesse versucht wird zu kompensieren und Wahnvorstellungen doch sehr ähnlich.
Nach erwähnten zwanzig Minuten war es glücklicherweise dreizehn Uhr und somit meine Schicht aus. Ich habe ihn auf den reloader verwiesen. Schadenfreude ist wirklich die schönste Freude. Die Frage ist nur, wer von den beiden ärmer dran war.
Die Sache hatte doch was Gutes.

Samstag, März 04, 2006

Vuuth

Nix is mehr, wies mal war. Nichtmal aufs Angfressensein kann man sich mehr verlassen. Aber alles der Reihe nach.

Wie jeder Student (und auch die Gewesenen) wissen (sollten) hat am Mittwoch das neue Semester begonnen. Der Ansturm im NIG war nicht so tragisch, die Tatsache, daß jeder unbedingt auf die Uniserver zugreifen wollte, schon eher. Das Ergebnis war, daß nix mehr gegangen ist. Ich mach nie mehr am ersten Tag eines Semesters Dienst. Aber das war nur so eine kleine Nebenbeiangelegenheit. Nix wirklich Unerwartetes.
Am Donnerstag war mal wieder Arbeiten im Museum angesagt. Oder hätte eigentlich sein sollen. Eigentlich. Stell dir vor, du hast Bereitschaft, bist voller Tatendrang, willst unbedingt arbeiten und kein Schwein ruft an, daß sie dich brauchen. Der Trost war dann der Abenddienst mit Herrn J. Wir haben gröber mit der Arbeitsmoral Fußball gespielt, mörderisch Schwachsinn produziert, sind zu dritt plaudernd durch die Gänge geschlichen und schließlich vom Oberaufseher zusammengeschissen worden. In China wird nach einem verlorengegangenen Reiskorn gefahndet. Daß die lieber ihre Alarmanlage reparieren sollten statt uns zu kontrollieren, ist denen noch nicht eingefallen.
Am Freitag wollte ich mir dann meine Semesterkarte kaufen. Zum ermäßigten Preis. Nur leider reicht es nicht mehr aus, Meldezettel und Familienbeihilfebestätigung dabei zu haben. Nein, man braucht auch noch eine Berechtigungskarte. Die gibts in Erdberg. Man kommt sich zwar leicht gefrotzelt vor, aber da ich sowieso trainieren gehen wollte nimmt man die Sache nicht allzu tragisch. Um halb vier am Nachmittag steht man also vor dem Büro der Wiener Linien nur um zu lesen, daß die faulen Säcke um 15 Uhr zumachen. Da war ich dann mal ganz leicht angfressen. Aber da ich, wie schon erwähnt, auf dem Weg zum trainieren war und man kaum effektiver trainiert als mit einer Mordswut im Bauch legt man halt noch ein Schäuferl nach. Die ersten paar Sätze waren so richtig effektiv (wie mir der Muskelkater gerade mitteilt) aber nach etwa der Hälfte des Trainings war die Wut dann verraucht. Trotz heftiger Bemühungen sie aufrecht zu erhalten. Das hat man dann davon, wenn man sonst immer um Ausgeglichenheit bemüht ist. Kaum will man dann mal seine Wut kultivieren und sich so richtig austoben, schon läßt sie einen im Stich. Is auch zu nix mehr gut...

Ach ja, das KHM hat in letzter Zeit einige neue Werbeplakate herausgebracht. Auf einem davon ist zu lesen: "Crime Scene. Täglich dem Täter auf der Spur". Ist das jetzt gewollte Selbstironie oder unfreiwillige Selbstverarschung bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen. Ich tippe, unter Kopfschütteln, eher auf letzteres.