Montag, August 24, 2009

Unfähigkeit und Cola (kein [notwendiger] Kausalzusammenhang)

Ich hab schon lang nichts mehr über meine Dienste im Museum geschrieben. Eigentlich dachte ich, es ist auch gut so. Aber der Freitag war einfach zu seltsam. Es war mal wieder Dienst im Haupthaus des KHM angesagt. In der Früh war die Welt noch so schön. Antike C-Posten mit Gerry als B (heißt 5 Minuten mehr pro Pause für den nachfolgenden, da er meistens zu früh aus der Pause kommt; Arbeitseifer kann auch für andere positive Auswirkungen haben). Wenns so super anfängt, kanns eigentlich nur mehr schlechter werden. Ich fang also mit meinem Sitzposten an, als Fräulein K. vorbeikommt und meint, daß ein Mädel aus der Bereitschaft gerufen wurde, damit diese statt ihr in der Garderobe arbeitet. Sie war aber noch nie in der Garderobe und daher mußte Fräulein K. sie anlernen. Fräulein K. wurde danach zu einem fiktiven Posten in den ägyptischen Kabinetten geschickt um mich dann um 14 Uhr abzulösen, damit ich zur Türe gehen kann, weil einer von dort zu dieser Zeit geht. Irgendwie kam mir das ganze schon ein wenig seltsam und kompliziert vor, aber eine Nachfrage ergab dann, daß das Ganze seine Richtigkeit hatte. Das Problem war nur, daß ich absolut keine Lust hatte zur Tür zu gehen. Als dann der Oberaufseher vorbeikam wurde gleich mein Unmut platziert. Außerdem konnte ich dann auch den Grund für dieses umständliche Posten-wechsel-dich-Spiel aus ihm herauskitzeln. Er hielt so wenig von Fräulein K., daß es ihm lieber war ein Mädel, welches noch nie in der Garderobe war macht den Job statt ihr, welche dort schon mehr Erfahrung hat. Irgendwie tat sie mir danach schon leid. Was auch immer sie normalerweise für einen Topfen zamdreht, so deutlich wünche ich niemandem, daß ihm/ihr gezeigt wird, was andere ihnen (nicht) zutrauen.
Ansonsten wars ein üblicher Freitag mit den üblichen An-den-Kopf-greif-Funksprüchen. Mein Lieblingsspruch des Tagen war ein triumphierendes "Ich hab dein Cola!" Ja, im Museum werden auch kleine Erfolgserlebnisse noch geschätzt. Der Funkspruchwechsel "Ein Mann vom Gerstner hat ein Problem!" - "Des is nix neichs!" war weniger nett aber ziemlich typisch (er war mit dem Lift steckengeblieben). Steckengeblieben waren auch ein paar Besucher im Lift des Museums für Völkerkunde. Und eine Kollegin aus der Gemäldegallerie ist kollabiert. Kommt das Haus billiger, als wenn man eine Klimaanlage installieren muß, die auch wirklich funktioniert. Das Haus hat ja eh kein Geld (außer für die mächtig sinnlosen Headsets, welche inzwischen von fast allen Aufsichtspersonen, angefangen beim Oberaufseher, boykottiert werden). Der Running Gag, daß die Kunstkammer in zwei Jahren geöffnet wird läuft jetzt übrigens schon so lange ich im Museum bin (ich hab übrigens nicht vor, das dort noch als Mitarbeiter zu erleben).

Gestern gabs einen kleinen Ausflug ins Brigittenauer Bad. Durchaus eine Alternative, wenn einem das Jörgerbad zu weit weg ist. Vor allem wenn man Dienst im UZA macht, wie mir gerade auffällt. Auch wenn ich im Moment (noch) im AAKH sitze.

Einen schönen Gruß an all die Blogschreiber, welche ihre Blogs mit sinnlosen Videos, gegenseitiger Rechtschreibfehlersuche und Berichten über Entziehungskuren füllen. Kann es sein, daß ich mir gerade eine dicke fette Zielscheibe auf die Stirn gemalt habe? Dann legt mal los...

Montag, August 17, 2009

Passen auch ganze Klugscheißer in das "Sackerl"?

Es ist Montag, es ist Mittag und ich sitz in der Arbeit. So weit nix Ungewöhnliches. Daß ich aber im AAKH Dienst mach ist schon weniger gewohnt. Ist im Vergleich zum UZA im Moment aber auch nicht tragisch. Die tote Hose hat auch hier Einzug gehalten. Der Grund für mein Hiersein ist, daß im UZA gerade die Computer ausgetauscht werden. Hier im AAKH ist dies schon letzte Woche geschehen. Und irgenwie ist es ungewohnt, sich zu denken, daß man den Monitor hier gerne mitgehen lassen würde (geiler 22 Zoll TFT Wide von Samsung). Da macht das Arbeiten in den PC-Räumen wieder Spaß. Und nimmt es auch hin, wenn man bei 35°C draußen hier in den (zum Glück klimatisierten) Räumen hockt. Einziger Nachteil ist, daß die Klimaanlage so sehr auf hochtouren läuft, daß Feuchtigkeit austritt und der Deckenverputz abbröckelt. "Leise rieselt der Putz..." (der Rest der Familie kommt nach...)

Was gabs sonst in letzten Tagen?
Am Samstag Abend feierte Fräulein A. im Siegmund-Freud-Park ihren Geburtstag. Ist recht bequem dort, vor allem durch die neuen Sonnenliegen, die dort gratis rumstehen. Leider werden die aber am Abend wieder eingesammelt. Verständlich, aber nicht mehr ganz so bequem. Die Sandler, welche dort Wein schnorren wollen, muß man halt ignorieren. Ebenso zu ignorieren war Fräulein A.s Freund Herr B., welcher anscheinend an intellektueller Diarrhö leidet (für die weniger zart besaiteten hier: ein Klugscheißer), welcher am lautesten über seine Witze lacht und seine Freundin als Attraktion vorführt ("Na komm, konjugier mal 'parler', na komm, braaav..."). Bin gespannt, wann er anfängt "Exfreund" durchzudeklinieren. Davon mal abgesehen angenehme Atmosphäre bei Nacht mit beleuchteter Votivkirche auf Decken unterm Baum liegen Kuchen, Gummizeug und Chips futtern während Edith Piaf aus dem iPhone singt. Ja, youtube steht auch auf einer Wiese zur Verfügung.

Gestern war mal wieder Gänsehäufel angesagt. Bei Temperaturen über 30°C gibts nichts besseres. Das einzige wodurch man das noch toppen kann, ist wenn man eine Monatskarte für die Wiener Bäder hat und nicht noch eine Viertelstunde bei der Kasse warten muß.

Donnerstag, August 13, 2009

Kirchenfest im Mondenschein

Zurück aus dem Land mit der nuschelnden Aussprache. Ich kann nur sagen, geil wars. Aber alles der Reihe nach.

Am Montag gings wie schon geschrieben los. Mit neuem Rucksack und Pack gings zusammen mit Fräulein M. in Richtung Westbahnhof von wo um 18:20 unser Zug ging. Mami kam auch mit um zu winken.
Die große Überraschung war der Zug. Die ÖBB dürfte es endlich geschafft haben auf internationalen Strecken endlich diese alten Garnituren zu entsorgen und das Niveau der Züge den deutschen ICEs anzupassen. Wer mal in den alten schlafen durfte weiß, was ich meine. Die neuen Züge sind durchaus geil und bequem. Gut zu wissen, daß das Finanzloch der ÖBB nicht nur für Mist ausgegeben wurde.
Auf jeden Fall gings mal sehr bequem Richtung München. Bis Salzburg gabs auch keine nennenswerte Verspätung wie befürchtet und wir dachten schon, daß die Meldungen über Verspätungen vielleicht doch nicht so tragisch sein. Tja, nur hatten wir anscheinend kurz vor Salzburg einen Defekt am Triebwagen. Und dann brach das Chaos aus. Laut Durchsage sollen alle Leute die nach München fuhren in den hinteren Teil des Zuges. Nur "hinterer Teil des Zuges" ist ein dehnbarer Begriff. Man schnappt also in Salzburg sein Zeug, hüpft auf den Bahnsteig und fragt dort den Bahnangestellten. Der hat netterweise von nix eine Ahnung. Netterweise sind dann auch die Leute aus dem Bordrestaurant (die mit der ÖBB an sich nix zu tun haben) von den ÖBBlern von der Uniform her kaum zu unterscheiden und wenn man die dann fragt wird man erst ignoriert und wenn man lauter wird um sich Gehör zu verschaffen werden sie aufmüpfig. Kann ich den ahnen, daß deren Kompetenz jenseits von "Kaffee oder Tee" Neuland betritt?
Irgendwann hat sich dann herausgestellt, das der hintere Teil der nach dem mittleren Triebwagen war (eh jedem klar, oder?) und weiter gings nach München.
Netterweise hat der Nachtzug es dort nicht eilig gehabt. Die Nachtfahrt war ganz ok, aber kein Vergleich zum Service in Norwegen, wo man eine Decke, eine Schlafbrille und Ohrstöpsel bekommt. Naja, man kann nicht alles haben.
Am Dienstag in der Früh standen wir dann am Berliner Hauptbahnhof. Hab ich schon erwähnt, daß der ziemlich geil ist? Mit S- und U-Bahn gings dann Richtung Kreuzberg zum Riverside Lodge Hostel wo wir ein Doppelzimmer reserviert hatten. Uns wurde gleich erklärt, was es in der Umgebung alles gibt und einige Tipps gegeben. Danach gings zum Zimmer welches verdammt geil war. Schön groß und sogar mit großer Couch und Kasten.
Danach gings los mit unserem Rundgang. An diesem Tag stand hauptsächlich ein Spaziergang entlang der Mauer (oder was davon noch übrig ist) auf dem Programm. Los gings bei der East Side Gallery, wo noch das längste Stück erhalten ist, und wo inzwischen wieder eifrig gepinselt, gesprüht und sontig renoviert wird (zuerst soll das Ding weg und jetzt wird es gehegt und gepflegt).Stationen auf dem Weg waren der Checkpoint Charlie, Potsdamer Platz mit Filmmuseum im Sonycenter(für Fräulein M. natürlich ein Muß), Führerbunker (dort steht nur noch eine Tafel auf der man sich informieren kann), das Mahnmal, das Brandenburger Tor und der Narrentu... ähm, der Reichstag. Auf dem Weg zurück einigten sich Fräulein M. und ich dann darauf in den nächsten Tagen weniger zu Fuß zu gehen und einige Pausen einzulegen.
Am Mittwoch war die erste Station der Alex. Von dort ging es dann zum DDR-Museum (Lenin macht winke, winke und braust im Trabi davon) und in die alte Nationalgalerie. Am Abend gabs dann die geilste Pizza seit langem in einer Pizzeria am Planufer in der Nähe des Hostels.
Am Donnerstag gings mal für Fräulein M. zum Mehringdamm zum Shoppen während ich einen Sprung zum Flughafen Berlin-Tempelhof mit Luftbrückendenkmal geschaut hab. Zuvor gings für mich aber noch zu einem Second-hand-shop für englische Bücher welches im Lonely Planet erwähnt wurde. Ich muß sagen, das war das seltsamste Geschäft, in dem ich jemals war (wer in einem Bücherladen Angst haben will... schwere Empfehlung von mir). Gelegen in einer Seitengasse hatte es auch das entsprechende Flair. Zuerst dachte ich, daß da drinnen eine etwas ältere, beleibte, nicht gerade hübsche Dame sitzt. Beim Reingehen stellte ich aber fest, daß "sie" dafür etwas zu viele Bartstoppeln hatte. Der Höflichkeit halber habe ich es vermieden schreiend rauszurennen und mich erstmal umzusehen. Die Bücher stapelten sich dort wenn sie Glück hatten in Bücherregalen, die die weniger Glück hatte, wo gerade Platz war. Plötzlich und ohne Warnung stand ich in der Küche des Geschäftes und konnte auch einen Blick in das Bad werfen (was für meinen Seelenfrieden nicht gerade bekömmlich war, aber man weiß sich ja zu beherrschen). Im nächsten Raum, welcher das "große" Lesezimmer mit mehreren Stühlen und Bücherregalen an jeder möglichen Stelle gewesen sein dürfte machte mich dann ein Schneidbrett mit Brotresten stutzig. Aber immernoch konnte ich mich beherrschen. Als ich dann aber im nächsten Raum offensichtlich im Schlafzimmer stand war mir klar, daß das Geschäft und Wohnung von dem Typen in einem war und ich hier raus muß. Mit Fräulein M. gings dann zusammen in die Gegend des Bahnhof Zoo. Natürlich nicht ohne einen Abstecher ins KaDeWe zu machen. Ich muß sagen, ich hab selten eine derart protzige Zurschaustellung von Konsummaterialismus gesehen. Weitere Stationen waren die Gedächtniskirche, die Helmut-Newton-Ausstellung (warum das Museum für Fotographie heißt, ist mir ein Rätsel, das Haus ist einfach ein Schrein für HN) und ein Dunkin Donuts für die Rast im Tiergarten. Ich bin mir nicht sicher, ob es gut oder schlecht ist, daß es keinen Dunkin Donuts in Wien gibt. Schlecht: Ich will Donuts; Gut: Ich will nicht doppelt so viel wiegen. Zum Abendessen gings in ein Taiwanesisches Restaurant neben der U-bahnstation Görlitzer Bahnhof. Die Auswahl war nicht sonderlich groß, aber das Essen war extrem lecker.
Am Freitag gings für mich noch zur Topographie des Terrors während Fräulein M. sich ein wenig ausruhte. Am Abend gings dann mit Gepäck wieder zum Bahnhof. Fräulein M. fuhr über Nacht zurück nach Wien, während es für mich weiter nach Hildesheim ging. Nach zwei Jahren Abstinenz war es endlich wieder so weit. Das M'era Luna Festival wurde ein viertes Mal gestürmt. Ich hatte zwar bedenken wegen meiner Ankunftszeit um halb neun am Abend (in der Dunkelheit Zelt aufstellen ist weniger lustig), aber es ging sich eh alles gut aus. Es wurde gleich mal Freundschaft mit einigen einheimischen Nachbarn geschlossen, welche sich unter einem Pavillon tummelten.
Am nächsten Tag gings dann mit den Bands los. Los gings mit Krypteria die eine gute Show lieferten. Letzte Instanz waren ebenfalls genial. Die Apokalyptischen Reiter waren eher weniger überzeugend. Dafür Oomph! umso mehr. "Augen auf" und "Gott ist ein Popstar" kommen live noch viel geiler rüber. Das neue Lied "Sandmann" ist auch ein reinhören wert. Blutengel haben eine interessante Bühnenshow aber irgenwie war die vor ein paar Jahren genau das selbe. Peter Heppner war interessant zu hören wie er auf Solopfaden wandert. Aber er hat trotzdem einige Lieder von Wolfsheim gespielt. Apocalyptica waren geil wie immer. Diesmal sogar für einige Lieder mit Sänger. Und danach waren diejenigen drann, auf die ich am meisten gespannt war, nämlich Nightwish. Natürlich mit neuer Sängerin Anette Olzon. Und die neuen Lieder kamen auch verdammt gut rüber. Da sie sich dann aber auch an den alten Liedern versucht, muß man leider sagen, daß sie über ein "bemüht" nicht hinauskommt. Auch wenn sie eine tolle Stimme hat, an Tarja kommt sie nicht heran. Dafür fehlt ihr in der Stimme noch ein wenig Umfang. Ach ja, und wir sind draufgekommen, wenn der Ton ausfällt, ist das einzige, was man in der zwanzigsten Reihe noch hört ein ganz leises Schlagzeug. Aber als Profis haben sie das Lied noch zu Ende gespielt auch wenn man fast nix mehr gehört hat außer dem Gejohle der Zuhörer. Fünf Minuten später konnte aber Marco "It's not my fault. I'm just a bass player. I just work here" Hietala die Fortsetzung des Konzerts ansagen.
Am Sonntag waren für mich noch Schelmish dran, die ein echter Geheimtipp, zumindest auf der Bühne, sind. Schätze ich werde noch in einige Alben reinhören. L'ame Immortelle waren interessant anzusehen. Vor allem er ist ein ordentlicher Freak. Ansonsten eher unspektakulär. Subway to Sally waren hingegen natürlich wiedermal endgeil, wie nicht anders zu erwarten. Den Abschluß bildeten dann The Prodigy, welche gut zum mittanzen sind und auch einige interessante (mir) weniger bekannte Lieder hatten.
Montag gings dann schließlich mit dem Zug neun Stunden lang wieder zurück nach Wien. Ach ja, ein T-shirt mußte ich mir einfach kaufen. Vorderseite: "Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Inquisition...", Rückseite: "Wir wissen Feste zu feiern. Ihre Kirche". Politisch und religiös herrlich unkorrekt, ich steh drauf.

Montag, August 03, 2009

Wie verwirrt man einen Zahnarzt?

Man fängt nach dem Weisheitszahnziehen zum Lachen an. Schätze sowas kommt nicht oft vor.

Heute Abend gehts übrigens los. Um 18:20 Uhr verläßt unser Zug Wien West Richtung München und von dort gehts über Nacht weiter nach Berlin. Kanns kaum noch erwarten. Und ich muß noch eine halbe Stunde hier in der Arbeit rumhocken...

Und ob mans glaubt oder nicht, ich hab die Packung Wagon Wheels, welche sich seit Anfang März in meinem Besitz befanden unbeschadet an Herrn J. übergeben. Was sind schon fünf Monate. War auch Zeit, die Dinger laufen in einer Woche ab. Aber laut Herrn J. überleben die sogar die nächsten zwei Atomkriege. Nach einer Kostprobe meinerseits kann ich diese Meinung nur bestätigen.