Dienstag, Januar 22, 2008

16,5% Rabatt auf alle Rausschmisse

Huch, schon wieder zwei Wochen um seit meinem letzten Eintrag. Kinder wie die Zeit vergeht... sollte sie nach Skandinavien gehen, schließe ich mich an. Aber was hat sich in den letzen Tagen bemerkenswertes ereignet?

Letzen Donnerstag war zur Abwechslung mal Museum angesagt. Die Abwechslung bestand darin, daß ich auf der italienischen statt der holländischen Seite war. Schwerer Einfahrer wie sich am Ende zeigen sollte. Wie ich aus der letzten Pause zurückkomm, sehe ich einen Sondervortrag, der zehn Minuten vor dem Schließen begonnen hat. Normalerweise dauern diese "Nach dem Konzert noch schnell ein Bild ansehen"-Vorträge nicht sonderlich lang. Blöd wirds nur, wenn die spät drann sind. Ich organisier schon mal den Rausschmiß von allen anderen Leuten, als mir Frau H. im Vortragssaal über den Weg läuft. Wie erwartet kammen ihre üblichen Ansichten wie wir die Sache handhaben sollten. Nix neues. Doch auf einmal kam eine kurze Pause. Und dann meinte sie "Nein, wissen sie was, sie machen das schon". Kleiner Einblick in meine Gedanken: "Verdammter Mist, ist die krank? Die verteidigt ihre Ansichten doch sonst immer mit Zähnen und Klauen... oder versucht die einfach die Verantwortung und die Arbeit abzuschieben?" Auf jeden Fall hatte ich auf einmal das Gefühl eingefahren zu sein. Nach Ende des Vortrags und meinem dreimaligem Anfunken der Sicherheitszentrale (ja, nach einem längeren Schläfchen braucht man meist ein Weilchen um aufzuwachen) meldete sich sogar wer. Warum der Typ glaubte, daß ich auf der italienisch Seite eine Schließmeldung für die holländische verlange, werd ich nie verstehen. Nach weiteren drei Minuten Kopfwaschen durch den Oberaufseher habens aber sogar die Morlocks da unten kapiert. Danach gings eigentlich relativ schnell. Nur wer uns die zehn Minuten Überzeit bezahlt weiß ich noch immer nicht. Und außerdem gabs draußen dann schwere Vorwürfe, warum ich so lange brauch.

Am Samstag gings dann mit den Fräuleins M. und D. ins La Boule. Wers nicht kennt: Studentenlokal mit Billard, Wuzlern und einigem anderem. Wuzeln wurde ausprobiert mit der Erkenntnis, daß die Wuzelein aus dem Gymnasium schon einige Jahre her sind. Dafür überraschte mich Fräulein D. (mal wieder) mit ihren Wuzelkünsten. Ich sollte endlich mal aufhören mich von ihrem lieben, unschuldigen Äußeren in die Irre führen zu lassen. Billard wurde ebenfalls ausprobiert. Herr C., ein Bekannter von Fräulein D., welcher angeblich kurz davor steht dort zu wohnen, war der einzige, der einigermaßen brauchbar einlochen konnte. Dafür konnte sich Fräulein D., deren Idee das Billardspielen war, davon überzeugen, daß sie es noch immer deprimierend findet. Für alles gibts einen Grund... Auf jeden Fall glaub ich ihr das ungschauter, daß man in dem Lokal nicht nur bis in die frühen sondern sogar bis in die späten Morgenstunden versumpern kann. Nur ein nächtlicher Fußmarsch vom Gürtel in den 2. um zwei in der Früh ist halt so eine Sache.

Gestern kam meine Praktikumsarbeit korrigiert zurück. Mir wurden die Fehler ausgiebig erklärt (hauptsächlich Formsachen) und das Dokument dann zur Ausbesserung in die Hand gedrückt. Und ich dachte schon ich bekomm das Ding nachgeschossen. Wiedermal ein Fall von "Alles halb so wild".

Und weil wir gerade bei "Alles halb so wild" sind. War heute trainieren. Gerade wie ich meinen Spindschlüssel zurückgebe läßt sich ein Mann die Preisliste erklären. Da Anfang Februar eine neue Jahreskarte fällig wird und zwar keine Ermäßigte um 400 Eulen sondern die normale um 600, denk ich mir, ich lausch ein bißchen mit. Wer weiß... Zuerst nicht viel neues. Ich will gerade gehen, auf einmal meint der Angestellte, daß man mit ÖAMTC-Clubmitgliedschaft einen Rabatt bekommt. Meine Ohren hatten auf einmal drei Meter Durchmesser. Und zwar bekommt man die Karte dann um etwa 100 Euro billiger. Wenn ichs nach den Starthilfen noch nicht gewußt hab, jetzt weiß ich, warum ich beim ÖAMTC Mitglied bin. Das Geld dafür hat man damit nämlich schon wieder herinnen. Find ich gut. Ich geh mich mal freuen...

Montag, Januar 07, 2008

Freiflug und Bauchlandung für das neue Jahr

Was gabs denn in den letzen Tagen Tolles? Wenn man andere Leute fragen würde (mach ich sicher nicht, aber wie immer ist alles rein hypothetisch), könnte man zu hören bekommen, daß das Jahr 2007 genug hatte und für 2008 das Feld geräumt hat. Ob das begrüßenswert ist laß ich mal dahingestellt.

Solch ach so wichtiges Ereignis muß natürlich gebührend gefeiert werden. Für den Großteil der Bevölkerung könnte man "gefeiert" durch "begossen" ersetzen.
Ich hab wiedermal überlegt, ob ich Silvester boykottieren soll. Dem standen zwei Dinge entgegen. Es gab keine Ersatzbefriedigung am Abend vorher besser bekannt als Funkenflugfestival. Warum auch immer. Der zweite Grund bestand aus drei Mädels, die unbedingt wollten, daß ich mit ihnen feiere. Und wer kann schon so einer geballten Ladung Charm widerstehen. Daß wir am Nachmittag des 31.12. noch nicht entschieden hatten, was wir jetzt genau machen war klar. Aber zum Glück nahm unser liebes Fräulein C. das Heft in die Hand. Aber alles der Reihe nach.
Selbige traf ich um 20:00 Uhr mit Sekt und Red Bull bewaffnet am Schwedenplatz. Nach kurzem Warten gings schließlich zusammen mit Fräulein M. zu Fräulein M2s Domizil. Die Erkenntnis des Tages war, daß man auch aus dem Spaziergang zu einer Wohnung etwas lernen kann. Nämlich daß man so einen Weg besser alleine zurücklegen sollte, wenn man nicht den ganzen Weg über einen Kanon hören will mit den Strophen "1. Ich rutsch auf dem Eis" und "2. Wie weit ist es noch". Nach etwa drei Minuten Gehzeit meinte ich noch, daß wir die Hälfte geschafft haben. Aus irgendeinem Grund glaub ich aber, daß ich mich damit unbeliebt gemacht hab. Bei Fräulein M2. war noch Herr M. auf Besuch, welcher sich aber in der folgenden Vernichtungsschlacht um Gebiete wie den Knabbereihügel, den Sektsee und die Pizzatiefebene in der Reserve hielt. Kluges Kerlchen. Gegen 23:00 hatte Fräulein M2. die Idee, man könnte sich doch Mundls Silvesterfolge ansehen. Da war der Schuß mit der Rakete ins gegenüberliegende Fenster noch lustig. Aber Fräulein C. bekam langsam die Panik und meinte, wir müssen auf den Silvesterpfad, um uns das Feuerwerk anzusehen. Mir hätte an diesem Punkt schwanen sollen, was kommt, aber ich dachte, daß wir uns von der Front fernhalten. Klar.
Da es gewisse Personen eilig hatten, wurde ein Taxi gerufen. Der Fahrer ein gutes Beispiel warum man nicht mit dem Taxi fährt. Auf der Höhe des Schwedenplatzes meinte ich, daß er hier irgendwo stehenbleiben kann. Antwort: "I kann do nett afoch mitten auf da Foahbahn stehnbleibn". Ich hab darauf verzichtet einem Berufsfahrer das Prinzip des rechts Ranfahrens zu erklären und mich darauf beschränkt in Gedanken meinen Kopf wiederholt auf das Armaturenbrett zu knallen. Die tatsächliche Ausführung wäre ein zu großer Segen für das Ding gewesen.
Auf dem Weg durch die Rotenturmstraße wurde schließlich klar, daß es Fräulein C. auf den Graben zog. Und schon kamen unangenehme Erinnerungen hoch. Zuerst kam jedoch ein kurzer Abstecher zu Gold-M hinterm Stephansdom. Dort kam dann der Beweis, was das Problem an einem Haufen Besoffener mit Sprengkörpern ist. Typen die Piraten in der Menge in die Luft werfen oder Raketen die gegen die Hauswand knallen, wieder runterkommen und in der Menge explodieren. Schließlich wurde an der Südseite des Stephansdoms, wo erstaunlich wenig los war verglichen mit der Situation vor dem Stephansdom das neue Jahr mit korkigem Sekt und Wiener Walzer begrüßt.
Danach gings zum Palais Auersperg, was nicht ohne Diskussionen über den kürzesten Weg ablief. Die beiden Damen die vorher über Fußmärsche gejammert hatten, waren auf einmal nicht mehr wiederzuerkennen. Wieder was gelernt: Wenn eine Frau rumjammert, daß das Gehen zu anstrengend ist, frag sie wos langgeht. Man hat anschließend genug Zeit zu überlegen, ob das eine gute Idee war.
Im Palais waren wir etwas skeptisch, ob tatsächlich die angekündigten 70er und 80er gespielt werden würden, da nur House zu hören war. Ums kurz zu machen und die später allgemein kundgetane Meinung wiederzugeben: Frag niemanden, der bei einer Houseparty Sicherheitsdienst macht, er könnte die geistige Kapazität eines Leuchtstäbchens haben. Der Frust wurde schließlich in Tequila ertränkt. Auf dem Heimweg wurde noch schnell der Segafredo beehrt um dem Frust mit Heißer Schokolade den Rest zu geben.
Am nächsten Morgen (ich nenns nur so, weils kurz nach dem Aufstehen war, eigentlich wars Mittag) gings ins Museum. Fräulein M. hatte die geniale Idee, wir könnten uns zum Eingang stellen. Hatte ich schon lang nicht mehr. War ein bissi zugig, aber wenigstens schläft man nicht ein.

Gestern gabs dann die härteste Aktion seit langem. Ich hatte gerade meinen Christbaum abgeräumt und bring ihn gerade zur Sammelstelle vor der Kirche. Dort steht eine Frau mitte 20 und schaut die ganze Zeit hinauf. Als ich von oben aus einem Fenster ein Hämmern höre, denk ich mir noch "Nein, das machen die nicht". Ich schmeiß meinen Christbaum weg und stell mich in einiger Entfernung auf um zu schaun, ob ich recht hab. Eine Minute später hör ich von oben "Gehts?" und sie schreit rauf "Geht!". Zwei Sekunden später landet eine Tanne etwas unsanft auf dem Vorplatz der Kirche. Ich hab einige Minuten gebraucht, bis ich mich vom Lachen soweit erholt hatte, daß ich die Haustür aufsperren konnte. Ich sags ja, Werbung bringt die Leut nur auf blöde Ideen.